Russland und Ägypten auf den Start des AKW-Baus in Ägypten einig

Russland und Ägypten auf den Start des AKW-Baus in Ägypten einig

Kairo (IRNA/K-Networld) – Russland und Ägypten haben sich auf den Start eines Kernkraftwerkes sowie den dafür benötigten Brennstoff verständigt.

Ein entsprechendes Abkommen wurde heute im Beisein der Präsidenten der beiden Länder Russlands und Ägyptens, Wladimir Putin und Abdel Fattah al-Sisi, durch den Chef der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, Sergej Kirienko, und Ägyptens Elektrizitätsminister Mohammed Schaker, unterzeichnet.

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Putin zu Nordkorea, Donbass & Katalonien auf deutsch

Putin zu Nordkorea, Donbass & Katalonien auf deutsch

Die heutige Akkreditierungsfeier von 20 neuen Botschaftern im Moskauer Kreml nutzte Russlands Präsident Putin für eine Rede zu den wichtigsten Themen der aktuellen Weltpolitik. Zur Sprache kam dabei der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA um Atomwaffen und Kriegsrhetorik, der Donbasskonflikt mit der Minsker Vereinbarung sowie, auch weil ein neuer Botschafter für Spanien ins Amt eingeführt wurde, einige Worte zum Unabhängigkeitsreferendum von Katalonien. Bei uns wie immer diese Passagen der Rede in Übersetzung des Originalmanuskripts des Kreml.

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Putin weist auf Souverenitätsdefizite der Bundesrepublik hin!

Putin weist auf Souverenitätsdefizite der Bundesrepublik hin!

Von Karl Detimer

Im Rahmen des 21. Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg setzte sich die Plenartagung mit zentralen Fragen der aktuellen Politik auseinander, so unter anderem mit dem US-Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen der NATO. Der russische Präsident Wladimir Putin wartete dabei am 3. Mai 2017 mit einer handfesten Sensation auf, indem er die Münchner Bierzeltrede von Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem adäquaten Kontext interpretierte und dabei auf bestehende Souveränitätsdefizite der Bundesrepublik verwies.

Wörtlich erklärte Putin: „In der Welt gibt es nicht so viele Länder, die das Privileg der Souveränität genießen. Ich will keinen beleidigen, aber was Frau Merkel in ihrer Bierzeltrede gesagt hat, ist Ausdruck eines Unmuts über eine beschränkte Souveränität, der sich seit langem angestaut hat. Ich beteuere es Ihnen, was auch immer sie darauf antwortet.“

Im Bereich der militärischen Zusammenarbeit sei die deutsche Souveränität sogar ganz offiziell eingeschränkt. „Dort ist festgelegt, was erlaubt ist und was nicht. Und in der Praxis ist es noch härter: Man darf nichts tun, was nicht erlaubt ist. Wer erlaubt es? Die Führung! Wo ist die Führung? Sie ist weit weg“, führte Putin aus, indem er auf den transatlantischen Vasallenstatus der Bundesrepublik anspielte.

Im übrigen sei die NATO noch immer ein Instrument der „Außenpolitik der Vereinigten Staaten“. Eine Umwandlung des Bündnisses in ein Forum der Kooperation sei noch nicht in Sicht. „Wir sehen zur Zeit nur den Ausbau der militärischen Infrastruktur, ihre Annäherung an unsere Grenzen, und wir können nicht umhin, darüber besorgt zu sein“, sagte Putin. An der Plenarsitzung des St. Petersburger Wirtschaftsforums nahmen außer Putin der indische Ministerpräsident Narendra Modi, der österreichische Bundeskanzler Christian Kern und Moldawiens Präsident Igor Dodon teil.

„Heute ist die NATO ein außenpolitisches Instrument der USA. Da gibt es keine Verbündeten, da gibt es nur Vasallen“, so Putin. Sobald ein Land Nato-Mitglied werde, könne es dem Druck aus Washington nicht länger standhalten, betonte er weiter. Daher kann laut dem russischen Staatschef in den Vasallen-Ländern „alles Mögliche“ auftauchen – von Luftabwehrsystemen bis hin zu neuen Stützpunkten. „Was sollen wir dabei tun?“, fragte Putin. Russland sei unter solchen Bedingungen gezwungen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das ganze Interview Putins mit Stone soll vom 12. bis zum 15. Juni 2017 vom US-Fernsehsender Showtime ausgestrahlt werden.

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Russland hat Respekt verdient!

Russland hat Respekt verdient!

In der Huffington Post vom 21.2.2017 konnte man einen Beitrag von Boris Reitschuster unter dem Titel „Diese 14 Dinge kann jeder Deutsche tun, um Wladimir Putin zu stoppen“ lesen. Boris Reitschuster, der bereits seinen Job als Büroleiter von „Focus“ in Moskau verloren hat, scheint nun in der Huffington Post ein neues williges Medium gefunden zu haben, welches seine im besten Karl-Eduard von Schnitzler Stil vorgetragene Anti-Russlandpropaganda für ihn verbreitet.

Die Huffington Post veröffentlicht regelmäßig einen Blog, der nach eigenen Angaben „Eine offene Plattform für kontroverse Meinungen und aktuelle Analysen aus dem HuffPost-Gastautorennetzwerk“ liefern soll.

In diesem Blog hat der Gastautor „Wolle Ing“, der bereits 28 fundierte Sachbeiträge und Artikel geschrieben hatte, auf Boris Reitschusters Beitrag unter dem Titel „Warum Russland Respekt verdient“ geantwortet.

Zwar mahnt Reitschuster und mit ihm die Huffington Post überall Presse- und Meinungsfreiheit an, lässt das dann aber auf der eigenen Seite nur bedingt zu. Der Beitrag wurde vor kurzem gelöscht. Die Teaser sind zwar noch zu finden, aber die Links führen nur noch auf eine Nachricht vom Blog-Team „Dieser Beitrag wurde entfernt.“

Auch auf wiederholte Anfragen hat sich die Huffington Post nicht dazu geäußert.

Hier der von der Huffington Post gelöschte Beitrag von „Wolle Ing“:


Herr Boris Reitschuster – ich nenne Sie im Folgenden respektvoll Herr RS – bei allem, meinem Drang zu Sachlichkeit – zu ihrem neuesten „Meinungsbeitrag“ über Russland habe ich Einiges an Tacheles zu sagen. Es traf und berührte mich bis ins tiefste Innere, …

… wie Sie als Journalist beitragen, europäischen Frieden zu gefährden, statt als Mittler zu wirken.

Daher hier mein Einwand über ihren Artikel unter der The-Huffington-Post vom 21.02.2017 über ↗14 Dinge für jeden Deutschen, die sie gegen Putin tun können.

Sie sagten „Putin“ und meinten „Russland“.

Sie rufen gegen ein ganzes Land auf – wie ein Feldherr in den Krieg. Das ist das, was von Ihnen bei mir angekommen ist! Sie schreiben so viel pauschal Verallgemeinerndes fern jeglicher journalistischer Verantwortung, nötiger Fakten und Dialektik. Ich – ein Gelegenheitsautor – möchte Ihnen zu Ihren 14 Dingen Einiges entgegnen.

Worum es geht

Herr RS – sie schaden den Menschen hierzulande, die für Frieden, Menschlichkeit, soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Völkerverständigung eintreten. Widerstand gegen Rechts ist nur dann profund, wenn ein praktizierter, ehrlicher Antifaschismus auch gegen Kriegsursachen und aufstrebenden Militarismus (u.a. NATO-Ausweitung und -hochrüstung im ausufernden Totalimperialismus) Widerstand leistet, aber auch ein Schüren nationaler Befindlichkeiten und Hass gegen andere Nationen ausschließt.

Denn – zwischen Militarismus und Faschismus gab es noch immer in Endkonsequenz einen engen Zusammenhang! Die PROFITEURE WAREN DIE SELBEN(!) und saßen am Ende zum Teil in Nürnberg gemeinsam auf der Anklagebank.

Darüber, wem Vergleiche zwischen Trump & Putin nützen – DARÜBER, warum wir Deeskalation statt Vorwürfe, wie im Fall gegen Russland brauchen, sollten wir ernsthaft nachdenken.

Ein neuer Russland-Experte

Übrigens – ab heute nenne ich mich ebenfalls wie Sie „Russland-Experte„. Sie „schimpfen“ sich ja auch so. Muss ich nur noch in meinem Autoren-Header ändern. Ich möchte – explizit für Herr RS – den Grund nennen, bevor ich auf seine einseitigen und abstrusen Russland-Betrachtungen eingehe.

Russisch lernte ich seit meiner Kindheit, um vor Jahrzehnten eine studienbegleitende Dolmetscherprüfung erfolgreich abzulegen. Auch heute spreche ich noch ganz gut Russisch. Mehr als die meisten Deutschen konnte ich auch Teile des Landes kennenlernen.

Russische Philosophen habe ich auch neben diversen Weltphilosophen studiert und mich mit berühmten, russischen Naturwissenschaftlern beschäftigt. Ich habe mich mit der russischen Geschichte intensiv auseinandergesetzt – u.a. mit dem Werdegang Russlands, der Kiewer Rus, der Besiedlung Sibiriens, dem Zarenreich, der Sowjetunion, der Zeit während und nach dem Zusammenbruch der UdSSR.

Russische Militärgeschichte war mir wichtig beim Verständnis von sinnlosen Kriegen. Ich habe mich als „Ossi“ schon intensiv mit sowjetischer Innen- und Außenpolitik kritisch auseinandergesetzt, als es in der DDR noch verpönt und nicht ungefährlich war. Möglichkeiten zur diesbezüglichen aktiven Information gab es schon damals – wenn auch schwieriger gestaltet.

Die großartige, Jahrhunderte alte russische Kultur und Traditionen habe ich mir in mein Bewusstsein gerufen. Bewundernswert finde ich die russischen Menschen, ihr Zusammengehörigkeitsgefühl bei so vielen Religionen und Nationalitäten, ihr Hang zur russischen Seele – etwas Großartigem und Humanistischem.

Ja – was kenne ich nicht über Russland? Selbst unübertroffene freundschaftliche StoGramm-Wodka-Partys durfte ich in russischer Gastlichkeit und Gelassenheit miterleben. Ich habe – so wie sie – auch eine Menge nichtssagender Medaillen – sogar eine mir aus der ehemaligen UdSSR überreichte. Na und?

Bestimmt weiß ich nicht Alles über Russland – auch ich habe die Weisheit nicht „mit Löffeln gefressen“!

Und beileibe – ich bin kein Putin-Fan! Ich gehöre auch nicht zu der selbst ernannten, rechtsextrem „verdrehten“ Querdenker-Schande. Ich bin nur ein einfacher Denkenderdoppelt befreit von irgendwelchen Parteien oder Religionen – ohne jeglichen Sponsor für meine Ansichten.

NUR, ich finde es als äußerst achtenswert, was dieses große Russland schon über Jahrhunderte so zusammenhält! Das heißt nicht, sich nicht kritisch mit bestimmten Dingen – wie unter Menschen, Freunden oder Brüdern üblich – zu begegnen!

UND – diesen Respekt sollte auch die in vielen Dingen kläglich versagende Politik der westlichen Welt diesem Land ENDLICH entgegenbringen.

Russlands verdient auch Achtung & Wertschätzung

Herr RS – Frage von Russland-Experte zu Russland-Experte. Was hat Sie geritten, über die Person Putin permanent so ein großartiges Land wie Russland zu verunglimpfen. Haben Sie bei Putin schon mal so viel Aggressivität, Unverstand, sachliche Unkenntnis und diplomatische Inkompetenz auf einen Haufen erlebt, wie beim amerikanischen Trump? Wohl ganz im Gegenteil.

Sie diskreditieren ein Land, das Ihnen über Jahre Brot, Salz und Gastfreundschaft bot. Sie schwärzen ein Land an, dass in seinen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen wahrlich nicht zu den rückständigen dieser Welt gehört. Sie diffamieren ein Land, das dringend mit dem restlichen Europa einen gemeinsamen Weg für Wirtschaft, Zusammenarbeit und Frieden für ganz Eurasien finden sollte.

Sie reden ein Land schlecht, dass der Schlüssel für einen globalen Frieden sein könnte.

Sie beleidigen russische Menschen. Ob Polizist, Kwas-Verkäufer, Straßenpassant, Busfahrer, alte Menschen oder junge, Menschen im ländlichen Raum, Einheimische mitten in Sibirien, Waldarbeiter, Russen, Burjaten – es sind Menschen, die in der Masse stets von größter Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft geprägt sind.

Sie demütigen eine Vielvölkergemeinschaft, die ein globales Symbol ist für Vielfalt und Toleranz.

Gefährliche Ecke

Es ist ein gefährliches Ansinnen – das, was sie als „Russland-Experte“ tun -, das uns Allen Kopf und Kragen kosten kann! Sie stellen mit ihrer These über „Putins Demokratur – ein Machtmensch und sein System“ ein großes Land im Geist vieler Westeuropäer in die letzte Ecke.

Sie rufen offen – wie in einem Gewaltaufruf – dazu auf, die russische, rechte Konterrevolution zu bekämpfen. Woher nehmen sie Ihre Intention, dass in Russland eine rechte Konterrevolution stattfindet? Dann schon eher in Deutschland! Sicher – auch Utranationalisten sind in Russland am Werke, denen sich menschenverachtende deutsche Nazis mittlerweile anbiedern. Russische Nationalisten sind allerdings weit davon entfernt, die große russische Gemeinschaft vieler Nationalitäten und Glaubensrichtungen ernsthaft zu unterwandern.

Herr RS – sie schauen zu viel Hollywood.

Der russische Staat ist zu stark, als dass er dies zuließe – darum benötigt das riesen Land übrigens auch diese Stärke.

1. Zu Ihren Netz-Trollen

Ich bin in ihren Augen ein „Troll“ – so wie Sie es betiteln, Herr RS -, weil ich als Deutscher über das großartige Russland im Netz auch positiv rede. Sie unterstellen für die „Fremdsteuerung“ eine Bezahlung. Seien sie versichert – die meisten Denkenden meiner Art werden, so wie ich, für ihre Gedanken und Recherchen NICHT bezahlt – noch nicht mal für diesen Artikel.

Die „Beißhemmung in der Berichterstattung“ (Begriff aus Ihrem Beitrag) von deutschen Journalisten (Ihrer Person?) existieren vielleicht bei dem Thema NATO-Osterweiterung. Diese werden beharrlich verschwiegen. Dessen Gefahren werden permanent verschleiert – durch Leute, wie Sie.

2. Über Propaganda-Lügen

Herr RS – sie unterstellen Moskau Propaganda. Nun, wer will sich dem versagen, dass regierende Gruppen überall auf der Welt zum Machterhalt auch Mittel der Propaganda nutzen. Das ist auch nach den „Wertemaßstäben“ Westeuropas üblich.

Wenn ich mir Ihre Artikel-Serie unter der The-Huffington-Post anschaue, so ist sie ein Beispiel für fokussierte und hemmungslose Propaganda gegen nur einen Gegner – gegen Russland. Ja – mit Focus haben Sie Erfahrung. Sie reden von Putin – aber letztlich schießen sie gegen russische Befindlichkeiten und das russische Volk.

Dass es nie eine Zusage der Nato gab, keine neuen Länder im Osten aufzunehmen … dass das Krim-Referendum keines gewesen wäre … dass die Krim nicht historisch zu Russland gehöre … dass Russland zuerst Truppen an Grenzen zu NATO-Staaten stationierte … dass Russland für die hausgemachten Konflikte der Ukraine verantwortlich sei …

DAS IST IHRE VERLEUMDERISCHE UND SUBVERSIVE PROPAGANDA!

Für sowas – für Pressebeiträge, die mittels Lügen Kriege eröffneten – wurde in den USA schon mal der Pulitzer-Preis gestiftet. Kennt ein „Russland-Experte“ den Hintergrund? Es war 1898 – im Spanisch-Amerikanischer Krieg – als Spanien seine ehemaligen Territorien in Kuba, Puerto Rico und Guam an die USA verlor.

Kriegseröffnender Anlass war die Zerstörung des amerikanischen Schlachtschiffs „Maine“ in der Bucht von Havanna. Ein gewisser Herr Joseph Pulitzer startete einen Presse-Feldzug der USA. Spanien wurde der Urheberschaft beschuldigt. Es waren die obersten Schlagzeilen in amerikanischen Zeitungen, die die Zeitungsauflagen in die Höhe trieben. Politische und militärische US-Interessen fanden in der Folge eine kriegerische Umsetzung. Später stiftete man den Pulitzer-Preis – den „Oscar der Meinungsmacher“.

Herr RS, haben sie bei „Goecke und Petri-Heil“ Lehrstunden genommen über das Thema „wie bringe ich alternativ-faktische Halb-, Unwahrheiten und Pauschalierungen unter das Volk“? Bitte beschäftigen sie sich erstmal mit der NATO- und Militär-Historie – auch der Rolle des Militär-Industrie-Komplexes und der Funktion von Kriegen – sie „Russland-Experte“!

Übrigens – ein „Troll““ bezeichnet im Netzjargon eine Person, die Emotionen aus falschen, postfaktischen Tatsachen oder Halbwahrheiten heraus erzeugt. Er will damit für die Gemeinschaft gefährliche Motivationen erzeugen. Wer ist hier der Troll?

3. Über Ihre dubiosen Gestalten

Sie – Herr RS – unterstellen russischen Regierungsvertretern in Talkshows grundsätzlich Etikettenschwindel. Ihre systematische Boshaftigkeit von Unterstellung an russische Prozedere rückt Ihre Aussage in ein anderes Licht.

Ich stimme Ihnen insoweit zu, Fürsprecher in Talkshows erleben wir allerorten – auch in amerikanischen und westeuropäischen Meinungsmacher-Veranstaltungen. Es sind hierzulande in der Regel Fürsprecher antirussischer Thesen.

Der Erfinder kriegsbegünstigender, ideologischer und psychologischer Unterwanderungen – wissen Sie wer es war? Da müssen wir ebenfalls in der Geschichte zurückblicken.

Die USA war der Trendsetter dieser „Tricks“ der psychologischen, subversiven und diversiven Kriegsführung.

Sie begriffen die Banalität des Bösen und wurden letztlich das Land der Kriegslügen „Number One“. Sie gründeten staatliche Institutionen, die nichts Anderes zur Aufgabe haben, als mögliche instabile Staaten und Gegner subversiv zu unterwandern. Als Spiegelbild ließen sich damit Bücher füllen. Wollen wir damit anfangen? NUR ein Beispiel dafür – das Office of Strategic Influence (US-Amt für strategische Einflussnahme; OSI) und seine Folgeeinrichtungen – US-Militäreinrichtungen mit der Aufgabe der psychologischen Kriegsführung, um u.a. die öffentliche Meinung im Ausland durch Propagandamaßnahmen und ideologische Diversion zu beeinflussen und „gegnerische“ Staatsführungen strategisch zu destabilisieren.

Über eine planmäßige Annexion des Geistes können wir auch in unserem Land berichten. Psychologische Kriegsführung geht jeder realen Kriegseröffnung voran. Wir reden über einen Werteverlust – Herr RS – der primär, zuerst im Misthaufen Westeuropas sowie seiner aggressiven NATO gewachsen ist und der im Krieg gipfeln soll.

4. Lesen bildet!

Kritische Bücher – sie sollen wir laut Herrn RS lesen. Bevor wir Kritik anwenden, sollten wir vielleicht zuerst wissen, was wir kritisieren. Also – lesen wir zuerst Medien und Bücher, um zu lernen. Womit wir beim Problem sind. Was sind die glaubhaften Quellen? Lernen wir auch aus dem Leben?

Schauen sie mal in einen durchschnittlichen Haushalt Russlands und hierzulande – Herr RS. Wie oft und wo zeugen Bücher mehrheitlich von einer gewissen Kultur? Wahrscheinlich ist deutsche Literatur der Heine, Schiller und Goethe in russischen Regalen öfters vertreten, als in Deutschland. Zu viel wurde hierzulande 1933 und folgend verbrannt.

Woher aber auch bekommt man Informationen? Ja – ganz wichtige Frage! Ich meine damit nicht postfaktische oder alternativ-faktische Informationen, bei denen eben nicht Fakten und die Wahrheit im Mittelpunkt stehen. Ich weiß nur eins über Leute, wie o.g. Autor:

Herr RS – SIE SORGEN FÜR EINE GEFÜHLTE UNWAHRHEIT.

Sie sind ein Demagoge mit ihren entfremdenden Begrifflichkeiten, wie „Putin-Versteher“, die sie pauschal Jedem „aufdrücken“, der ein Miteinander mit Russland sucht. Sie sind ein Vertreter einer gefährlichen Destabilisierung und Tendenz. Ihre Literatur, die sie da als Quellen anpreisen – es sind Ihre Werkzeuge für einen Etikettenschwindel – es sind ihre Werbemittel für verschleierte Propaganda.

5. Russland-US-Vergleich?

Russland-USA-Vergleiche sind nach Ihrer – Herrn RS – Aussage unsinnig. Da stimme ich Ihnen auch zu. Allerdings sind Sie es, die diese Vergleiche im Besonderen bemühen. Was haben USA und Russland gemein? Nicht viel, außer der Tatsache, dass Beides Großmächte sind.

In der gesellschaftlichen Diskussion hierzulande sieht es aber anders aus. Wenn die Gesellschaft heute z.B. Fluchtursachen kritisch betrachtet, wenn Kriegsursachen angesprochen werden – ja, da gibt es fast ein Tabu. Es ist das Thema um die verheerende hegemoniale Rolle der USA in diesem Prozess globaler Vernichtung und Kriege.

Müssen wir denn nicht – über die USA – im Besonderen sprechen? JA – wir müssen es!

Das hat Nichts damit zu tun, einen unzulässigen Vergleich mit Russland anzustellen. Herr RS – Sie sind einer der Mitverantwortlichen dafür, das objektive Kriegsursachen völlig unzureichend zur Sprache kommen. Russlands Geschichte von Kriegen gilt es natürlich auch zu bereden – sie ist aber eine völlig andere.

Anfangen bei der Aufklärung und Bekämpfung allen Grundübels müssen wir an der Wurzel!

ZUERST müssen wir von ursächlichen, verbrecherischen Ursachen für die globale Destabilisierung der letzten zwei Jahrzehnte sprechen. Hauptursache waren die Kriege der USA unter dem Vorwand der Bekämpfung des Terrors. Unter dem gleichen Vorwand startete die USA eine beispiellose globale Massenüberwachung.

Sie – Herr RS – ziehen den Vergleich zwischen Putin und Trump – Niemand sonst! Beschäftigen Sie sich mal damit, ↗ „Wem Terror nützt“ – dann begreifen Sie, wer ihn und alle Kriege wirklich hervorruft. Die Rolle Russlands ist das Eine und die Rolle der USA was Anderes.

Niemand der o.g. „Trolle“ zieht solche Vergleiche – sehr geehrter Herr „Russland-Experte“!

6. Über den Ukraine-Krieg

Sie bezeichnen den Ukraine-Konflikt nicht als Krise, sondern als Krieg. Nach Clausewitz ist ein Krieg die höchste Form der Selbstbehauptung eines Volkes. Will die überwiegende Masse des Volkes der Ukraine diesen Krieg?

Von einer russischen Intervention sprechen Sie – Herr RS. Sie lassen dabei alle Begleitumstände, die historisch und auf dem Maidan den Krieg begründeten, aber auch gemeinsame Quellen, Geschichte, Traditionen der Ukraine und Russlands völlig außer Acht. Sie sprechen nicht über verhängnisvolles Mitwirken anderer subversiver Akteure.

Ohne diese Dinge kommen sie zu einem vernichtenden Schluss. Sie agieren aus Ihrer überheblichen Ecke als Westeuropäer heraus. Was haben Sie da mitzureden? Das klingt so, als wenn ein katholischer Pfarrer einem Rabbiner des Judentums ihr Heiliges Buch, den Tanach deuten würde.

Wer den Ukraine-Krieg inszenierte und auf dem Maidan begründete, ist bis heute nicht aufgeklärt. Es fehlt scheinbar an Bereitschaft, das zu tun. Da sind wir ggf. wieder bei o. g Rolle der USA. Reden wir nicht darüber – Herr RS – sie wollen nur über Russland reden. Nennen wir die Dinge nur beim Namen:

Der Maidan engagierte die Raffsüchtigen und Handlanger – und nicht Russland!

7. WIR SIND selbstbewusst – Herr RS

Sie müssen uns – die selbständig denkenden Menschen – nicht zu Selbstbewusstsein aufrufen, wie in Ihrem Beitrag. Danke der Nachfrage und für den Hinweis.

Sie suggerieren in billigster Manier, dass es in Russland kein funktionierendes Sozial-, Gesundheits-, Bildungssystem, keinen Rechtsstaat, keine helfende Polizei und nur Korruption gäbe. Wie kommen Sie darauf? Demagogen, wie Sie erzeugen solche die Wahrheit verzehrende Klischees.

Übrigens – unglaublich, aber wahr: Selbst im tiefsten Sibirien erlebte ich im Sommer 2016 ein funktionierendes Sozialsystem. Das russische Bildungssystem ist ursächlich für viele berühmte Wissenschaftler und technische Errungenschaften – auch in der Gegenwart. Ich traf Rentner mitten im Wald, die Rente beziehen und ihr Auskommen damit haben. Medizinische Stationen waren in jedem Dorf anzutreffen. Freundliche Polizisten wiesen den Weg. Wir kamen überall zurecht, ganz ohne Bestechungsgeld. Uns wurde Nichts geklaut. Keinem von uns wurde ein Haar gekrümmt.

Land und Menschen waren Balsam und Paradies für Sinne und Seele.

Wir erlebten Menschen, die froh waren, dass europäische Sanktionen wieder den einheimischen Firmen Aufträge eröffneten. Wir sahen Leute, die mit ihren Verwaltungsstrukturen ganz gut klarkamen. Wir trafen einfache Menschen, die uns Deutschen mit hoher Wertschätzung entgegen traten – trotz der westlichen Arroganz.

Wir hörten vielerorts Berichte darüber, dass man froh sei, nach den fast anarchie-haften, chaotischen Jelzin-Jahren wieder Frieden, System, Arbeit und Ordnung in der Verwaltung eingezogen war. Die russischen Regierungen nach Jelzin sorgten dafür – u.a. auch 1999 für das Baikal-Gesetz, ein breites Gesetzeswerk der Duma u. a. zum Schutz der Umwelt, Region und Traditionen.

Herr RS – lassen Sie ihre pauschale, bildverzerrende Schwarz-Weiß-Malerei über Russland stecken!

8. In Memorial

Herr RS – sie sprechen von Menschenrechten Russland betreffend, ohne konkret zu werden. Wo sind die Menschenrechte geblieben, als NATO-Mitglieder widerrechtlich in Kriege zogen, als eine globale Massenüberwachung auch unser Land überzog, als der Atomwaffenabbau mitten in Deutschland gestoppt wurde, als neue Kriege von deutschem Territorium aus eröffnet wurden, als Flüchtenden aus Elend und Krieg das Asyl verwehrt wurde, ja, sie sogar mittlerweile in Kriegsgebiete zurückgesendet werden, als deutsche Großbanken das Kapital und die Wertschöpfung des Staatsvolkes verzockten, als zunehmende Altersarmut hierzulande eingeleitet wurde, als deutscher Lobbyismus mehr und mehr Konzerne der Pharmaindustrie und Rüstung menschenverachtend begünstigten, als …

Haben wir nicht genügend Mist auf unserem eigenen Sch…haufen, um mit solcher Arroganz über Andere zu reden?

In viel wichtigerer Erinnerung von Anderem, was war – u.a. in Erinnerung an Holocaust, Massenvernichtung, Millionen Ermordeter in Konzentrationslagern, in Erinnerung an einem verheerendem 2. Weltkrieg, in Erinnerung an Atomwaffeneinsätze, in Erinnerung an ungezählte Kriege und Opfer der vergangenen Jahrzehnte. In Erinnerung dessen fordere ich Sie – Herr RS – dazu auf, russische Befindlichkeiten nicht weiter zu missachten und Russland in den Fokus allen Übels zu stellen. Gerade Sie müssten es wissen!

Habe wir aktuell und ganz fundamental nicht wichtigere Probleme, als die von Ihnen wieder und wieder vorgenommenen schwerwiegenden Verurteilungen Russlands? Reicht Ihr Horizont als „Russland-Experte“ nicht über Russland hinaus?

Sind es nicht Probleme Westeuropas und eines ausufernden ungerechten, unsozialen Totalimperialismus, die den Weltfrieden und den Fortbestand der Menschheit gefährden?

9. JA – engagiert Euch in Deutschland!

Wie ein Patriot ruft Herr RS die Deutschen zu mehr Engagement auf. Ja – wir sollten uns engagieren – für das Land, für die Schwachen unter uns, für globales Miteinander und Teilen, für Frieden und Fortschritt, für Gerechtigkeit und Gleichheit, für Menschlichkeit und Vernunft.

Engagiert Euch nur zuerst für den Weltfrieden gegen WAHRE KRIEGSURSACHEN! Engagiert Euch gegen Rechtsverstöße der vergangenen Jahre begangen im Auftrag des Staates. Sie wurden begangen u.a. im Zusammenhang mit einer nicht legitimierten Massenüberwachung, bei Neustationierungen und Aktionen von Ramstein aus oder auch bei widerrechtlichen deutschen Kriegseinsätzen. Engagiert euch gegen eine Verdopplung des Wehretats. Befindet ↗ „über 14jährige Krieger“!

Ich erinnere nur an Atomwaffen in Deutschland, eine eskalierte Situation wie seit Kennedy nicht mehr, globale Kriege, zunehmende soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit, zunehmende Altersarmut, Kriege, Kriegsursachen, Waffenverkäufe, Säbelrasseln, NATO-Erweiterung, verheerende Hegemonie des Finanzkapitals und Militärisch-Industriellen Komplexes, globale Ungerechtigkeit, Lobbyismus, …

IM FOKUS ABER STEHT DER FRIEDEN.

Es bedarf dringend aller nötigen Maßnahmen für Deeskalation – statt dummes Geschwätz von Demagogen wie RS & Co.. Ramstein, Drohnen – Deutschland wird unter den USA zur Kriegsmacht – das ist die schlimme Realität.

10. Geht auf die Straße?

Herr RS ruft die Menschen auf die Straße. Wie aber will er die Menschen von ihren RTL-Sesseln und ihrer materiellen Habe auf die Straße locken? Mit seinen medialen, pauschalen Verunglimpfungen russischer Nation und Kultur? „Ich lach‘ mich tot!“

Die Menschen gehen noch nicht mal auf die Straße, wenn die Militärs neue Gestellungsbefehle verschicken. Sie gehen auch nicht auf die Straße, wenn in ihrem eigenen Kellern Atombomben und Zeitzünder scharfgemacht werden. Sie werden nicht mehr auf die Straße gehen können, wenn die Dinger explodieren – weil die Menschen zuerst Ihren (u.a. Herrn RS’s) Ablenkungsmanövern aufgesessen sind!

11. In die Pflicht nehmen für den Frieden

Herr RS – ich bin Ihrem Ruf gefolgt. Ich habe die Politiker in die Pflicht genommen – auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Eine kleine Aktion für den Frieden habe ich gestartet mit meiner Petition an den Bundestag. Die Petition ist einsehbar unter ↗ „Deine Aktion für den Frieden“.

Wie stets – Herr RS – wie sieht Ihr Beitrag für den Frieden aus?

12. Urlaubsreife

Urlaub in der Ukraine – das empfiehlt Herr RS. Warum nicht. Ich kann da für Urlaubsreife auch den Baikal empfehlen, ↗ das Heilige Meer in den unendlichen Weiten Sibiriens.

13. Wo man Freundschaft findet

Freundschaften lassen sich dort jeden Tag knüpfen. Vorurteile à la RS – sie muss man dort mit der Lupe suchen. Das menschliche Denken kennt dort keinen Horizont, den uns Leute wie o.g. Autor vorsetzen wollen.

14. Ideen braucht das Land

LEUTE – habt Ihr Ideen, wie man autoritären Wahrheitsverdrehern, wie Herrn RS die Augen öffnen kann?

Wer aus Feindbilder profitiert

Sein (Herrn RS) Erzfeind – der Herr Putin – ist Derjenige, der kürzlich einen der größten Kriegstreiber aller Zeiten in die Schranken gewiesen hat. Das russische Staatsoberhaupt zeigte uns – Besonnenheit und Deeskalation ist das Gebot für 2017 UND Frieden, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Teilen, Respekt. Siehe der N-TV-Beitrag ↗ „Wie Putin Obama auflaufen lässt“.

Derweil hat der deutsche Staat neue Ideen – z.B. darüber, ↗ „wie man Angriffskriege juristisch legitimiert“.

Wo beginnen die Probleme Europas – bei aller Ungleichheit, Elend und Flucht? Ist unser Problem Putin ODER der Militärisch-Industrielle Komplex (MIK)? Maßlose Gier des MIK nach Profit – dafür schafft die westeuropäische Politik zuallererst die Rahmenbedingungen. GENAU DAFÜR braucht es die Waffen der Welt – für den Profit Weniger! Alles andere, was uns „Flinten-Uschi“ und NATO erzählen, dient nur diesem Zweck – dem Maximalprofit.

„Neue Kriege braucht das Land“? Ja – sagt der Prokurist des Finanzkapitals und organisiert seine Lobby im Parlament.

Dinge, die wir für Frieden benötigen

Sicherheit und Frieden sind in hohem Maße abhängig vom MITEINANDER der interkontinentalen Region Eurasiens. Es ist ein Geben und Nehmen. Es ist kein einfacher Weg.

Drohgebärden und NATO-Osterweiterungen – im Zeitalter von Atomwaffen und gefährlichster Technologien – sind auf alle Fälle der untauglichste Weg. Das sollte Jedem einleuchten – spätestens, wenn die Waffen sprechen. Dann ist es aber zu spät.

Ob „Putin-Fan“ oder nicht – das ist nicht die Frage unserer Existenz!

Ich sagte es schon mal an anderer Stelle: Fundamental ist – bei allen Differenzen – wer Befindlichkeiten, Würde und Jahrhunderte alte Traditionen Russlands missachtet, gefährdet auf das Gröbste den gemeinsamen Frieden.

Die Region Eurasiens hat aus der historischen Situation heraus allerhöchstes, gemeinsames Interesse an einer gemeinsamen Sicherheits- und Wirtschaftspartnerschaft – zwischen Nordatlantik und Beringstraße. Dieses Interesse begründet sich aus der Frage gemeinsamer künftiger Existenz oder gemeinsamen Untergangs.

Bei absoluter Konfrontation im heutigen Zeitalter KANN ES NIE einen Gewinner geben. Noch nicht mal die aktuellen Kriegsprofiteure würden überstehen.

Dabei waren wir auf einem guten Weg – 10 Jahre nach der Wiedervereinigung. Siehe den Video-Beitrag über ↗ Putins Rede vor dem Bundestag am 25.09.2001.

ERGO

Herr RS – „Felix qui potuit rerum cognoscere causas“ (lat., Vergil, Georgica 2,490) – „Glücklich, wer die Ursache der Dinge erkennen konnte„. Ich wünsche Ihnen Erfolg dabei! Ihr Russland-Exp… Wolle Ing. Ach – lassen wir es – ich verzichte auf den Titel ;-|


Über den Autor:

Jahrgang 1961 – geboren/aufgewachsen in der Oberlausitz (Görlitz, Niesky);
Werdegang: Schlosser, Abitur, Hochschulabschluss, Berufsoffizier (Kommandeur, Hptm. a.D.), System Integration Engineer (Nanotechnologie, IT, QM);
Interessen: IT, Geschichte, Philosophie, Religionen, Natur und Wissenschaft;
Zugehörigkeit Partei oder Religion: keine;
Schreiben/Bloggen: über Gesellschaft und neue Technologien;
Im Internet: www.wolle-ing.de
Website zum Buch: www.wolle-ing.de/reise/baikal

Putin und Gabriel – Wir müssen die deutsch-russischen Beziehungen wieder normalisieren

Putin und Gabriel – Wir müssen die deutsch-russischen Beziehungen wieder normalisieren
Moskau (RT Deutsch / K-Networld) – Wladimir Putin hatte am Donnerstag den deutschen Außenminister Sigmar Gabriel in Moskau empfangen, um über die deutsch-russischen Beziehungen zu reden. Putin sagte erneut, dass die deutsch-russischen Beziehungen wieder normalisiert werden müssen:

„Wir verstehen, wo wir stehen und in welchem Zustand unsere Beziehungen sind. Aber wenn ich das richtig sehe, liegt unsere gemeinsame Aufgabe darin, diese Beziehungen zu normalisieren. Soweit ich verstehe, ist unser gemeinsames Ziel, die Beziehungen vollständig zu normalisieren und alle Schwierigkeiten zu bereinigen, denen wir gegenüberstehen.“

Putin erklärte außerdem, dass auch der ehemalige deutsche Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Russland jederzeit willkommen wäre. „Wir haben sehr gute Beziehungen zu ihm in seiner Zeit als deutscher Außenminister gehabt“, fügte Putin hinzu.

Auf jeden Fall ist das mal wieder eine Steilvorlage für den Propagandisten Josef Joffe vom Schmierenblatt „Die Zeit“. Wie schrieb (propagierte) er doch im Juni 2016:

Acht Freunde sollt ihr sein: Putin, Trump, Netanjahu, Le Pen, Steinmeier, Schröder, AfD und Linke. Eine absonderliche „Like“-Garde von ganz links bis ganz rechts rahmt Putin ein. Trump schätzt den Haudrauf. Netanjahu hat sich mit Putin den Luftraum über Syrien aufgeteilt, damit jeder ungestört bombardieren kann: die pro-iranische Hisbollah hier, die Anti-Assad-Rebellen dort.

Wobei auch diese Story mit Netanjahu und Putin vom Kreml dementiert wurde (wir berichteten) und zeigt, wie die Medien der Atlantikbrücke hier sich eine Geschichte nach der anderen aus dem Hut zaubern um Putin schlecht dastehen zu lassen.

Man könnte fast davon ausgehen, dass Angela Merkel ein ABO bei diesem Schmierblatt hat und glaubt, was man ihr dort medial vorsetzt. Putin freue sich auf den nächsten Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel, so der Präsident der russischen Föderation.

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Russland schickt moderne Fregatte an die syrische Küste

Russland schickt moderne Fregatte an die syrische Küste

Moskau (Interfax / K-Networld) – Russland hat am Montag die Fregatte Admiral Grigorovic zur Unterstützung seiner Flotte im Mittelmeer an der syrischen Küste auf den Weg geschickt.

Der Sprecher der russischen Schwarzmeerflotte, Kapitän Vyacheslav Trukhachyov, gab am Montag bekannt, dass diese Fregatte sich an den Aktivitäten der ständigen russischen Flotte im Mittelmeer beteiligen werde.

Den Berichten zufolge wurde die Admiral Grigorovic vom Hafen in Sewastopol auf der Krim auf den Weg geschickt. Diese Fregatte verfügt über Flugabwehrsysteme und kann auch gegen Schiffe und U-Boote eingesetzt werden. An der syrischen Küste soll sie nun erst einmal gegen den Islamischen Staat (DEASH) positioniert werden.

Die am 11. März 2016 in Dienst gestellte Admiral Grigorovic Fregatte hat mit ihren modernen satelitengestützten Lenkwaffen eine Reichweite, die gesamt Syrien abdecken kann und die mit Überschall fliegenden Raketen wären binnen Minuten an ihrem Ziel. Diese Fregatte ist mit der modernsten Kriegstechnik ausgestattet, die das Militär zur Zeit zu bieten hat.

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Das Telefonat zwischen Trump und Putin am heutigen Tage

Das Telefonat zwischen Trump und Putin am heutigen Tage

Trump und Putin wollen gegen Terror vorgehen

Nach Angela Merkel, welcher Trump nun ganz entgegen seiner bisherigen Meinung versprach die NATO auf das 21. Jahrhundert einzustimmen, sprach Trump ebenfalls von seinem Schreibtisch im Oval Office aus mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. In dem Gespräch ging es um den Kampf gegen Terroristen. Die USA und Russland wollen nach Moskauer Angaben gemeinsam den internationalen Terrorismus bekämpfen. Dazu vereinbarten die Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin, das Vorgehen gegen den Islamischen Staat und andere Terrormilizen in Syrien zu koordinieren.

Zudem sei es auch um Fragen der strategischen Stabilität, das iranische Atomprogramm, die Lage auf der koreanischen Halbinsel und um die Ukraine gegangen, wobei letzterer Punkt eher vernachlässigt wurde. Trump und Putin planen außerdem offenbar ein Treffen. Wie der Kreml weiter mitteilt, hätten die Präsidenten ihre Stäbe angewiesen, Ort und Zeit eines möglichen Treffens zu klären.

Merkel und Putin – das sind die zwei wichtigsten von insgesamt fünf Gesprächen mit ausländischen Staats-und Regierungschefs, die Trump allein heute anberaumt hatte. Das Gespräch mit Merkel wurde mit besonderer Spannung erwartet, weil Trump in einem Interview Merkels Entscheidung, Hunderttausende Flüchtlinge aufzunehmen, als „katastrophalen Fehler“ bezeichnet hatte – auch mit Blick auf das Terrorisiko. In dem heutigen Telefonat mit ihr war jedenfalls nicht mehr die Rede davon.

Trump telefonierte bereits am Morgen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. In dem Gespräch bekräftigte der US-Präsident dem Weißen Haus zufolge, dass die USA „eisern“ an ihrer Verpflichtung festhielten, die Sicherheit Japans zu gewährleisten. Beide Seiten hätten den Wunsch, den bilateralen Handel zu verstärken. Wie es weiter hieß, wird Abe am 10. Februar Trump im Weißen Haus besuchen.

Es bleibt fragwürdig wie Trump den Spagat zwischen NATO-Ausbau und gutem Verhältnis zu Russland bewerkstelligen will. Es bleibt spannend!

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Erstes Telefonat zwischen Trump und Putin für Samstag angekündigt

Erstes Telefonat zwischen Trump und Putin für Samstag angekündigt

Washington/Moskau (dpa/K-Networld) – Die Präsidenten der USA und Russlands, Donald Trump und Wladimir Wladimirowitsch Putin,  planen für diesen Samstag ihr erstes Telefongespräch.  Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Freitagmorgen eine entsprechende Meldung der US-Medien.

„Das von US-Medien angekündigte Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem amerikanischen Amtskollegen Donald Trump am Samstag kann tatsächlich stattfinden”, erklärte Peskow.

„Ich gehe davon aus, dass wir bald ein Gespräch führen werden”, sagte Trump in einem am Donnerstagabend ausgestrahlten Interview des Senders Fox News.

Trump hatte eine Verbesserung  der  Beziehungen zu Russland in Aussicht gestellt. Er kenne Putin zwar nicht, aber wenn die USA und Russland sich gut verstehen würden, wäre es für beide Staaten gut!

Die Konflikte in Syrien und der Ukraine belasten die Beziehungen. In Moskau sorgen zudem NATO-Aktivitäten in Osteuropa für Unmut. Werden die NATO-Truppen bald aus Osteuropa abgezogen?

Die ganze Welt schaut gespannt auf alles, was da nun mit dem neuen US-Präsidenten kommen mag. Wir werden Samstag definitiv versuchen den Inhalt dieses Gespräches als Artikel präsentieren zu können.

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2021 – Eine Legislaturperiode nach dem Wandel – Teil 1

2021 – Eine Legislaturperiode nach dem Wandel – Teil 1

Fiktiver Kurzroman von Ingo Trost

Beginnen wir im Jahr 2017 und der Bundestagswahl in Deutschland. Die Wahlbeteiligung war an diesem Sonntag so hoch wie noch nie seit 1953. Mit dem Amtsantritt von Donald Trump in den Vereinigten Staaten von Amerika und dessen politische Umstrukturierung hatte sich auch in Europa eine ganze Menge bewegt.

Kurz vor unserer Bundestagswahl kam es in Litauen zu einem Zwischenfall mit der Bundeswehr und dem russischen Militär. Es wurde behauptet, dass russische Soldaten über die Grenze hinaus das Feuer eröffnet haben sollen. Der Kreml hatte diese Meldung scharf zurückgewiesen und als blanke Lüge deklariert. Donald Trump hatte es bis dahin noch nicht geschafft die völlige Kontrolle über die US-Armee zu bekommen und man munkelte, dass es andere Mächte gab, die ihren Einfluss auch nach dem Ende von Barack Obamas Präsidentschaft hinaus gesichert hätten und weiterhin einen Krieg gegen Russland provozierten. Deutsche Truppen sollten sich zurückhalten, aber US-Panzer bewegten sich über die Grenze in Richtung Kaliningrad. Weit kamen sie allerdings nicht, denn die russische Abwehr erstickte den Angriff sofort im Keim. Auf dieses Fiasko folgte ein Aufstand der US-Armee und Donald Trump befahl den Abzug aller Truppen aus Europa. Das war der Tag, an dem die Elite ihre Kontrolle über das Militär verlor.

Nach 4 weiteren Bombenattentaten innerhalb unseres Landes und zig Todesopfern, gepaart mit einer Einwanderungspolitik jenseits von Gut und Böse und weiteren Einschränkungen für die Bürger im Deckmantel der Sicherheit, reichte es den Menschen hier zu Lande und die Wahlen vielen dementsprechend aus. Die AfD siegte mit 58% der Stimmen und brauchte somit noch nicht einmal einen Koalitionspartner um die Regierung zu stellen. Um aber zu verhindern, dass die anderen Parteien nun als riesen Koalition, die dann SPD, CDU, Bündnis90/Die Grünen und Linke beinhalten, noch irgendwie eine AfD-Regierung verhindern könnten, ging nach langen Verhandlungen die AfD eine Koalition mit der FDP ein, die es auch zu dieser Bundestagswahl schaffte mit 7,5% wieder Einzug in diesen zu halten.

Mit diesem Kräfteverhältnis war es nun auch nicht besonder schwierig viele Punkt ihres Programms umzusetzen. In den folgenden Monaten hatte sich auch Deutschland sehr schnell und sehr deutlich verändert. Die Grenzen wurde alle geschlossen und es wurde sehr stark an Personal nachgerüstet. Asylanträge mussten nun schon außerhalb unseres Landes gestellt werden und die Zahl der Flüchtlinge, die Deutschland erreichten so gering, dass es überhaupt nicht mehr erwähnenswert war. Andere europäische Länder folgten alsbald dem deutschen Vorbild und sie schlossen auch ihre Grenzen. Kaum 2 Jahre nach der Wahl lag auch schon das Ersuchen des Austritts aus der EU auf dem Tisch. Mit dem Ausstieg aus dem EURO als Währung kam man allerdings nicht so schnell vorwärts, denn es gab mehr Probleme als man vorher bedacht hatte und man konnte zu der Zeit die entstehenden Kosten nicht auffangen. Auch wenn man alle Sanktionen gegen Russland aufgehoben hatte und ein sehr reger Handel zwischen Deutschland und Russland betrieben wurde, hatte es noch lange nicht das Potential wie es zur Zeit des transatlantischen Handels war, aber es wuchs ständig und war mit nicht so vielen Problematiken gespickt.

Die europäische und amerikanische Unterstützung des Regimes in Kiew wurde auch auf 0 gefahren und Russland schickte Truppen in den Donbass. Es wurde eine Grenze errichtet und stark bewacht. 60% der ukrainischen Truppen desertierten und die Ukraine war mit einem Schlag komplett hilflos und allein. Unruhen breiteten sich aus und das Regime in Kiew wurde gestürzt. Der Nachfolger ging als erste Amtshandlung in Verhandlungen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Inn darauf folgenden Monaten wurden Handelsbeziehung wieder aufgenommen und Russland bot Hilfszahlungen zum Wiederaufbau der Ukraine an.

3 Jahre nach der Wahl war Deutschland kein EU-Mitglied mehr. Durch eine Volksabstimmung über den Verbleib in der EU, wurde mit absoluter Mehrheit dagegen entschieden. Bündnis 90/Die Grünen wurden als Partei verboten, so entschied das Bundesverfassungsgericht nach reiflicher Prüfung der Sachverhalte. Auch der Ausstieg aus dem NATO-Bündnis wurde vollzogen. Was aber blieb und noch stärker ausgebaut wurde, waren die ganzen Sicherheitsmaßnahmen im Land selbst. Noch mehr Kameras, noch mehr Polizei und Soldaten der Bundeswehr die nun auch Grenzüberwachung als Aufgabe wahrnehmen mussten. Die Welt teilte sich in 2 große Hälften. Die Dollarhälfte und die Brickshälfte! Deutschland gehörte nun zu den BRICKS-Staaten und hatte sich komplett vom Dollar als Leitwährung verabschiedet.

Die Arbeitslosenzahlen, die seit längerem nicht mehr verschönt werden machten der Bevölkerung Angst. Mit 4,6 Millionen Arbeitslosen sah es nicht sehr rosig aus in unserem Land, aufkeimende Demonstrationen wurden direkt niedergeschlagen. Das Internet war auch nicht mehr die Plattform zum Meinungsaustausch. Die Zensur wurde seit 2017 immer weiter verschärft und erlangte nun eine Phase, wobei sich kaum noch jemand traute zu schreiben, was er dachte. Aussagen gegen das System wurden mit Freiheitsstrafen ab 3 Jahren geahndet und es wurde knallhart durchgegriffen. Alles was Anfangs gut erschien, wandelte sich in Boshaftigkeiten des Systems. Die USA hatte mittlerweile einen ausgewachsenen Krieg gegen den Iran geführt und keinen Stein auf dem Anderen gelassen. Donald Trump verteilte daraufhin großzügig Gebiete des Iran an Israel……

to be continued

Schweiz: Zu Putin stehen, statt vor den USA knien!

Schweiz: Zu Putin stehen, statt vor den USA knien!

Im Blick am Abend wurde mal deutlich gemacht, wie die Schweiz mit Russland im Gegensatz zur EU umgeht und denkt.

Blickamabend.ch hat mit zehn Russen, die in der Schweiz leben, über die alte Heimat, Schweizer Freunde, Vorurteile und die westliche Berichterstattung über Putin gesprochen.

Putins Rolle in Syrien, Putins Rolle in der Ukraine, Putins Rolle beim US-Hackerangriff und Putins Beziehung zu Trump – die Berichterstattung der westlichen Medien handelt häufig von Russlands Außenpolitik und dem Präsidenten Wladimir Putin. In den Schlagzeilen fallen unter anderem Wörter wie «Propaganda» und «Autoritäres Regime». Die SVP-Nationalrätin Yvette Estermann spricht von «Hype gegen Russland» (Blickamabend.ch berichtete).

Doch was sagen die in der Schweiz lebenden Russen zu den westlichen Medien? Wie schätzen sie die Lage in der alten Heimat selbst ein und wie beurteilen Yury, Irina, Olga & Co. die Situation in Syrien? Mit welchen Vorurteilen haben sie zu kämpfen und wo könnte sich ihrer Meinung nach die Schweiz von Russland eine Scheibe abschneiden? Wir haben mit zehn von ihnen darüber gesprochen.

1. Was denkst du, wie wird Russland in den westlichen Medien dargestellt?

 

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Yury (28), Programmierer: «Russland wird in den europäischen Medien als ein aggressiver, autoritär-totalitärer Staat präsentiert, der eine Gefahr für Europa darstellt. Es findet eine Angst- und Hasspropaganda gegen Russland und das russische Volk statt.»

Irina (36), Bankangestellte: «Nicht immer wird Russland in den europäischen Medien gut präsentiert, aber in den Schweizer Medien eher nüchtern dargestellt als sonst wo in Europa. Mir gefällt, wie die Schweizer Presse und das Fernsehen über Russland berichten.»

Nelli* (47), Vorsitzende des Vereins «Russischer Basel»: «Die westlichen Medien berichten hauptsächlich über die politischen Aspekte Russlands und sehr wenig über das kulturelle und soziale Leben, irgendwelche wissenschaftliche Erfolge usw. Die Medien üben einen informativ-psychylogischen Einfluss auf die Leser aus. Wenn man Russland als Monster zeigen muss, dann zeigen sie das auch. Wenn man Russland unterstützen muss, dann unterstützen sie. Aber in den letzten Jahren ist ‹Russland – der Aggressor› im Trend bei den westlichen Medien.»

Olga (30), Marketing- und Account-Managerin: «Die westlichen Medien projizieren die Vorgänge in Russland auf den Westen und stellen die Frage ‹Wie würde man es hier handhaben?›. Ich denke, das ist falsch. Dass die Medien kritisch sind, finde ich hingegen gut. Schade finde ich, dass nur umstrittene und skandalöse Ereignisse Zugang in die westlichen Medien finden – das verzerrt das Bild von Russland deutlich, da die Menschen so nur eine Seite zu sehen bekommen.»

Maria (35), Brand-Managerin: «Meines Erachtens wird Russlands Situation in der nationalen Presse nicht breit genug beleuchtet. Es könnte daran liegen, dass Russlands Probleme dem westlichen Leser weniger interessant erscheinen, als die Geschehnisse in der Schweiz/Europa. Ein weiterer Grund könnte die Neutralität der Schweiz sein, sowie die Tatsache, dass hier vermutlich viel russisches Geld liegt und keiner den Konflikt möchte. Mich erstaunte dennoch die Reaktion (bzw. das Fehlen dieser) der westlichen Medien auf den Tod von Boris Nemzow. Der Tod eines Politikers dieses Ranges einige Meter vor dem Kreml ist etwas Aussergewöhnliches und von der Dreistigkeit her mit dem Attentat auf Kennedy oder Martin Luther King vergleichbar. Ich habe an diesem Tag und in den nächsten Tagen extra einige Genfer Zeitungen gelesen – im besten Fall wurde der Geschichte wenige Zeilen auf den letzten Seiten gewidmet.»

Boris (26), Student und Redaktor: «Man muss die westlichen Medien unterscheiden können. Es ist sicher ein Bild von den bösen Russen da. Aber, wenn man die Zeitschriften und Online-Beiträge in Deutschland und in der Schweiz vergleicht, dann sind die Deutschen eher kritisch. Was aber verständlich ist, da sie unter starkem Druck der USA stehen. Die Schweizer Medien berichten eher neutral und konstruktiv.»

Oxana* (28), Grafikdesignerin: «Leider kann man in der letzten Zeit in den Schweizer und französischen Medien selten etwas Positives über Russland lesen. Die westlichen Medien versuchen ein Bild von Russland als Aggressor zu erzeugen. Sie streiten Fakten ab, lügen, verheimlichen Dinge entgegen aller Logik. Es herrscht ein Informationskrieg.»

2. Wie unterscheidet sich dieses Image von der Berichterstattung in der Heimat?

 

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Irina: «In der Heimat wird Russland eher einseitig dargestellt. Die Berichterstattung ist zwar sehr informativ, aber die starke Präsenz unseres Präsidenten im TV oder in der Presse ist enorm gross. So viel Bundesräte sehen wir hier nicht – weder im TV noch in den Zeitungen. Russen wollen Putin sehen und bekommen auch ihren ‹Zaren›».

Egor* (29), Versicherungsangestellter: «Natürlich komplett das Gegenteil, wie in jedem Land, welches eine Grossmacht ist.»

Olga: «Leider gibt es nicht viele linke oder alternative Reporter in Russland. Ich finde es schade, dass alternative Medien ohne ausländische Unterstützung nicht oder kaum existieren können. Die Leute in Russland haben kaum Zugang zu einer zweiten Meinung. Auch für sie ist einseitige Berichterstattung ein Problem.»

Maria: «Es unterscheidet sich schon. Die russischen staatlichen Medien (unabhängige Presse hat es fast keine mehr) sind Propaganda.»

Boris: «In Russland werden vor allem die USA und ihre Politik kritisiert. Gleichzeitig werden die Berichte so geschrieben, dass die Bevölkerung mehr nach aussen schaut. So zu sagen, um die Probleme im Inneren zu verdecken.»

3. Und wie ist dein persönlicher Eindruck davon, wie es in Russland tatsächlich aussieht?

 

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Maria: «Die Geschehnisse in Russland machen mich traurig und ich mache mir grosse Sorgen um die Zukunft meiner Heimat. Leider sind die Wirtschaft und die Landwirtschaft zurzeit zerstört. Die Korruption hat kritische Massstäbe erreicht. Die Wissenschaft, die Medizin und die Bildung werden nicht weiterentwickelt, die Finanzierung wird gekürzt, während das Budget für die Militärausgaben wächst. Wir führen bei der Zahl der Abtreibungen, Aids-Kranker und häuslicher Gewalt. Es gibt keine Demokratie, keine freien Wahlen, freie Presse und die Menschenrechte werden ständig verletzt. Russland wurde zu einem totalitären Staat.»

Yury: «In Russland wird Ordnung gemacht. In den letzten 15 Jahren wurde der Staatszerfall gestoppt und wichtige wirtschaftliche und demographische Indikatoren wurden stabilisiert. Im Hinblick auf die Aussenpolitik hält sich Russland an die Nato-Aufhaltungs-Politik.»

Boris: «Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Ich denke, unsere Aussenpolitik ist recht stark und unsere Position in der Welt kann und darf man nicht unterschätzen. Was aber die Innenpolitik angeht, dann ist alles nicht so gut. Wir haben sehr viele Probleme mit der Korruption, der Arbeit, der Bildung, der Medizin und anderem.»

Anastasia (25), Studentin: «Meiner Meinung nach ist die Wirtschaft bei uns noch ein bisschen schwach und es gibt sicher Verbesserungspotenzial. Es braucht eine Umstellung im Regierungsapparat sowie die Bekämpfung der Korruption. Jedoch ist unsere Aussenpolitik super.»

Irina: «Langsam geht es bergauf in der Aussenpolitik, aber immer noch wacklig im Landesinneren. Es gibt immer noch sehr viele soziale Probleme. Die Rentner, Ärzte, Lehrer und die Mittelschicht sind im Vergleich zur Schweiz ein sehr schwaches Sozialglied. Russland beschäftigt sich viel zu sehr mit der Aussenpolitik als mit dem eigenen Volk.»

Olga: «Russland ist im Moment sehr geeint, mehr als noch vor 5-7 Jahren. Die Bevölkerung unterstützt mehrheitlich die Führung. Die letzten aussenpolitischen Ereignisse bekommen in den russischen Medien viel Aufmerksamkeit und Eigenlob. Die linke Minderheit wird kaum wahrgenommen.»

Oxana: «Ich unterstütze die Aussenpolitik der russischen Regierung. Ich bin sehr froh, dass in solch schweren Zeiten ein starker Führer an der Spitze des Landes steht. Ein feiner, aber gleichzeitig auch harter Politiker, wie Putin.»

4. Deckt sich das mediale Bild von Russland mit demjenigen deines privaten Schweizer Umfelds?

 

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Oxana: «Menschen mit gesundem Menschenverstand fallen nicht auf die mediale Gehirnwäsche und die Provokation ein. Sie versuchen, ihre eigene Meinung zu bilden, indem sie sich verschiedene Quellen anschauen. Und meine Freunde verstehen das. Ich gebe ihnen ebenfalls die Information aus unseren Medien weiter und zeige die andere Seite auf.»

Yury: «Ja. Viele meiner Schweizer Bekannten stehen unter dem Einfluss der Propaganda.»

Egor: «Nicht ganz. Ich habe viele Kollegen, die meine Meinung teilen, jedoch auch einige, die komplett eine andere Meinung haben – eine amerikanische Sicht der Sache.»

Irina: «Es ist sehr unterschiedlich. Die gebildeten Menschen machen sich ein breiteres Bild über Russland, sogar eher positiv. Die Schweizer Arbeiterschicht/Mittelschicht interessiert sich sehr wenig oder gar nicht für Russland. Was sie wissen oder hören, ist sehr klischeehaft und eher negativ. Es ist abhängig vom Bildungsniveau und dem Umfeld eines Menschen.»

Anastasia: «Ich habe schon aufgegeben, mit meinen Schweizer Kollegen über Russland zu streiten. Sie sind naiv und glauben leider blind den Medien.»

Olga: «Die Menschen im Westen neigen dazu, den lokalen Medien zu vertrauen und ihre Meinung zu übernehmen. Aber ich werde oft gefragt, was meine Ansicht oder diejenige der Russen zu einem Problem sei. Ich finde das ein sehr gutes Zeichen: Aufgeschlossenheit und Interesse.»

Boris: «Da mein Umfeld hauptsächlich von gut ausgebildeten und international denkenden Menschen besteht, kann ich sagen, dass sie kein schlechtes Bild von Russland haben. Die meisten lesen nicht nur nationale Presse, sondern auch internationale. Und wenn sie was nicht verstehen, dann machen sie keine Vorurteile, sondern probieren, es mit mir und anderen Russen zu besprechen.»

5. Die Schlagzeilen der letzten Jahre drehten sich im Westen häufig um Russlands Aussenpolitik. Schlagwörter: Krimannexion und der Einmarsch in der Ostukraine. Wie siehst du das?

 

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Anastasia: «‹Krim nasch!› (Die Krim ist unsere) – das kann ich zur Krimannexion sagen. Zur Ostukraine: Dort gibt es offiziell keine russischen Militärtruppen. Die Ukrainer können sagen und machen, was sie wollen. Die Fakten sprechen für sich. Allgemein kann ich sagen, dass es sehr schade ist, dass wir unsere ukrainisch-russischen Beziehungen verloren haben. Viele Ukrainer kommen nach Russland und sind dort glücklich! Weil sie nicht entwurzelt werden und weiterhin ihre Muttersprache Russisch sprechen dürfen, ohne Angst zu haben.»

Olga: «Die Russen sind sehr stolz, dass der Präsident den Anschluss der Krim erreicht hat. Wenn ich über die Nachteile dieser Ereignisse mit Russen diskutiere, scheinen sich die Leute oft nicht dessen bewusst zu sein oder es interessiert sie nicht. Und die Meinungen zum Krieg in der Ukraine sind sehr vielfältig, sie ändern sich auch ständig. Menschen sorgen sich vor allem um die Bevölkerung und sind sehr hasserfüllt gegenüber der ukrainischen Regierung.»

Yury: «Die Krimannexion war notwendig, um das russische Volk vor Repressionen des faschistischen Regimes zu retten. Die Situation in Donbas ist ein ukrainischer Bürgerkrieg, den die ukrainische Regierung angefangen hat, als Antwort auf die Forderung der Menschen, die russische Sprache zu gebrauchen.»

Maria: «Ich unterstütze die Aussenpolitik Russlands der letzten Jahre nicht. Leider kann ich diese Frage nicht näher beantworten, weil ich in Russland dafür im Gefängnis landen könnte.»

Nelly: «Die Krim gehört historisch zu Russland, das ist russisches Territorium. Darüber muss man gar nicht diskutieren. Ausserdem haben 90 Prozent der Krim-Einwohner für die Rückkehr zu Russland gestimmt. Die Ostukraine hat die Wahl getroffen, sich nicht den ukrainischen Nazisten zu ergeben. Sie kämpfen immer noch gegen sie und Kinder müssen sterben. Darüber schreiben die Schweizer Medien aus irgend einem Grund nicht. Und die Anwesenheit von russischen Streitkräften in der Ukraine ist nicht bewiesen.»

Boris: «Naja, das ist eine schwierige Frage. Einerseits sehen die meisten Menschen das nicht als Annexion, sondern eher als eine Rückeroberung der Krim. Die Leute in meinem Umkreis verstehen aber, dass es alles nur politische Spiele sind, die niemandem was Gutes tun. Viele haben Freunde oder Verwandte in der Ukraine.»

Egor: «Die Russen sehen diese Taten als notwendig – die Verstärkung der westlichen Front. Ich bin da absolut mit den Russen einverstanden.»

Oxana: «Das ist eine von Amerika auferlegte Sichtweise. Alle Versuche Russlands, an die internationalen Beobachter zu appellieren waren nutzlos – sie wollten nichts sehen und nichts hören. Für Europa und Amerika ist es es von Vorteil, Russland schwach zu sehen – so wie es in Zeiten von Jelzin der Fall war. All diese blöden Sanktionen schaden doch denen selber. Und die Krimannexion – das ist ein Witz. Nur Menschen, die keine Gesetze kennen, konnten diese Dummheit glauben. 96,77 Prozent der Krimbewohner haben für den Russlandbeitritt gestimmt. So viele Stimmen kann man nicht fälschen. Und daran zweifeln konnten auch nur Menschen, die Russlands Geschichte nicht kennen. Weil die Krim von Anfang an ein Teil von Russland war. Als Chruschtschow sie der Ukraine schenkte, schenkte er sie zusammen mit der russischsprachigen Bevölkerung, welche in der Mehrzahl war. Und nach dem Zerfall der Sowjetunion wollten auch viele wieder zu Russland gehören. Es ist sehr traurig, dass man versucht, unsere brüderlichen Völker gegeneinander aufzubringen.»

6. Aktuell wird auch über Russlands Rolle in Syrien und Putins Unterstützung von Assad gesprochen. Was sagst du dazu?

Freunde fürs Leben? Wladimir Putin und Baschar al-Assad beim Handshake 2006.

Freunde fürs Leben? Wladimir Putin und Baschar al-Assad beim Handshake 2006. KEYSTONE
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Olga: «Niemand will den Krieg, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Menschen wissen, was dort genau los ist. Warum sind unsere Truppen in Syrien und weshalb unterstützen wir Assads Regierung als ein fremdes Land? Darüber wird häufig nicht gesprochen und lässt stattdessen Freiraum für emotionalen Reaktionen.»

Egor: «Ich sehe Assad nicht als einen Aggressor. Für mich hat Europa und alle anderen Staaten nichts in diesen Ländern verloren. Alle ‹Angreifer› sehen einen Zweck, um dort mitzumischen. Denn es geht um den Bau des Gasrohrs, welches Assad nicht unterstützt. Russland will den Bau natürlich auch nicht, da sonst der Gaspreis sinken würde.»

Irina: «Viele meine Schweizer Bekannten und Freunde sehen Putin als die Weltrettung. Sie sagen, dass wir in Europa uns an Putin halten sollen, statt vor den USA zu knien! Ich habe eine grosse Putin Fan-Gemeinschaft und viele sehen die Ereignisse als eine Notwendigkeit und halten sie für richtig. Die USA sind auf einem anderen Kontinent und sollen sich aus diesen Konflikten raushalten und aufhören, die Terroristen in extrem und weniger extrem aufzuteilen.»

Yury: «Assad ist der demokratisch gewählte Präsident Syriens und der legitime Regierungsvertreter. Er hat im Namen Syriens Russland eingeladen, die Terroristen zu bekämpfen. In Syrien kämpfen auch die Vertreter von USA und der Türkei, die den demokratisch gewählten Präsidenten stürzen und eine eigene Puppenregierung aufsetzen wollen. Die humanitäre Hilfe Russlands für die Zivilbevölkerung wird verschwiegen und die Terroristengruppen, die den Menschen die Köpfe abschneiden, werden ‹gemässigte Opposition› genannt.»

Nelly: «In Syrien gibts den Präsidenten Baschar Assad, genau so, wie es in Libyen Gaddafi und in Irak Hussein gab. Plötzlich wurden sie auf Wunsch von USA zu Tyrannen erklärt und ihre Länder bombardiert. Welches Recht nimmt sich der Westen, sich in interne Probleme anderer Länder einzumischen? Ich unterstütze Russlands Politik und Putin für seine militärische Hilfe in Syrien, um den Krieg dort zu beenden.»

Maria: «Ich finde es nicht gut, dass Russland sich militärisch in Syrien beteiligt. Und zwar sowohl von der politischen Seite (Unterstützung der Assad-Diktatur, Gegenwehr der syrischen Opposition und dem Westen) wie auch von der wirtschaftlichen Seite her (für den Krieg in Syrien gehen Unmengen an Geld weg, während es im Landesinneren in allen Bereichen kriselt.»

7. Im Rahmen der Berichterstattung zum US-Wahlkampf konnte man lesen, dass Russlands Geheimdienst sich in die Wahl eingemischt und diese zu Trumps Gunsten beeinflusst haben soll. Denkst du, Putin hat da wirklich eine Rolle gespielt?

 

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Yury: «Ich denke, das war nur eine Zeitungsente und ist in Wirklichkeit nicht passiert. Unser Geheimdienst ist natürlich toll, aber nicht so.»

Nelly: «Das glaube ich nicht, das ist absurd. Wieso sollte Putin das tun? Er hat genug im eigenen Land zu tun.»

Olga: «Nein, ich denke nicht. Ich glaube Big Data hat dort wirklich eine Rolle gespielt. Putin und Trump können gute Kameraden oder Gleichgesinnte sein, dass heisst aber nicht, dass es eine Verschwörung gab.»

Oxana: «Das ist ein Witz. Eine weitere PR-Masche. Diese wurde sowohl von Clinton wie auch von Trump angewendet. Und das alles, damit die weniger gebildeten Amis von den Problemen im Inneren des Landes abgelenkt werden. Dafür wurde das Bild von ‹bösem Russland› geschaffen. Und wieder zeigt sich, die kennen die Geschichte einfach nicht. Russland hat noch nie einen Krieg angefangen.»

Maria: «Zweifellos hat der russische Geheimdienst versucht, Einfluss auf die Wahlresultate zu nehmen und die Cyberattake war eines der Instrumente. Aber ich denke nicht, dass dieses Einmischen die entscheidende Rolle gespielt hat. Das amerikanische Volk hat Trump selber gewählt.»

8. Was würdest du dir wünschen, in den westlichen Medien über Russland zu lesen?

 

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Boris: «Ich würde gerne darüber lesen, wie Europa und Russland wieder zusammenkommen. Wir sind einander viel näher, als man denkt. Ich möchte mehr über die Kultur Russlands lesen und nicht nur über die Aussenpolitik.»

Irina: «Etwas, in dem wir im Vergleich zu anderen Berichten positiver dastehen und nicht als der grosse, rote Aggressor präsentiert werden. Ich wünsche mir weniger einseitige westliche Propaganda.»

Anastasia: «Ich würde so gerne etwas Positives über unser Land und das Volk lesen. Denn ein Volk hat nicht nur negative Seiten, sondern auch positive. Mir fallen vor allem die Doppel-Standards auf. Die einen Länder machen etwas und sind dabei die Vorbilder. Andere, wie Russland, werden bei derselben Sache sofort bestraft. Wir sind wirklich immer an allem Schuld.»

Olga: «Für die Menschen wäre es gut, wenn sie mehr über den historischen Weg von Russland wüssten. Viele Ereignisse und Entscheidungen lassen sich besser erklären und verstehen, wenn man unsere Geschichte kennt. Russland ist ein komplexes Land mit einer bewegten Geschichte, Revolution, Krieg, Armut – besonders im Vergleich zur Schweiz zum Beispiel. Russen machen viele Dinge anders. Es wäre sinnvoll, das zu berücksichtigen und in Berichte aufzunehmen.»

Inga* (39), Verkaufsangestellte: «Als aller erstes die Wahrheit. Oder am besten zwei unterschiedliche Sichtweisen auf einer Zeitungsseite. Damit man einen Vergleich hat.»

Maria: «Ich würde gerne objektives Material und News zur Situation in der Medizin und auch über Menschenrechtsverletzungen, über die Situation in den Gefängnissen, über Korruption usw. lesen. Ich denke, für den Schweizer Leser wäre es nützlich zu wissen, was auf der Welt passiert. Und ich würde mir allgemein über mehr News über Russland wünschen.»

Oxana: «Ich würde gerne darüber lesen, wie Russland humanitäre Hilfe in Aleppo leistet, bei der Minenräumung in den Städten hilft, darunter auch Unesco-Objekte. Ich würde auch gerne eine menschliche Beteiligung sehen: Kondolenzworte für Familien der verstorbenen Krankenschwestern und Ärzte, die in humanitärer Mission nach Aleppo kamen.»

9. Was ist deiner Meinung nach das grösste Problem im Inneren des Landes, das gelöst werden soll?

 

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Nelly: «Ich lebe seit 17 Jahren nicht mehr in Russland, aber wenn ich dort zu Besuch bin, sehe ich, dass sich Russland zum Besseren verändert. Der Lebensstandard und die -Qualität sind gestiegen, die Korruption wird bekämpft. Das einzige, was ich nicht mag, ist die Bürokratie.»

Yury: «Das Fehlen einer Ideologie und eines grossen Ziels, welches das Volk vereinen kann. Die Menschen sind mit Individualismus verdorben und die Oligarchenkreise haben zu viel Macht.»

Maria: «Man muss die Institution der Demokratie wieder beleben, die freie Presse und freie Wahlen zurückbringen. Eine Lustration durchführen, die Korruption verbieten und das Gesetz befolgen. Es ist ein einfaches Rezept und ich bin sicher, dass es irgendwann wirkt. Nicht sofort, weil man die Demokratie dem Menschen, der sie nicht kennt, nicht einfach andrehen kann – dafür braucht es Jahre, aber das Resultat wird es Wert sein.»

Irina: «Es sind soziale Probleme wie die Armut, tiefe Löhne, Wohnsituation, Renten, die medizinische Betreuung und die fehlenden Arbeitsplätze. Die Korruption ist auch noch da, vor allem in den ländlichen Gegenden.»

Boris: «Die Bildung. Seit Jahren zerstören wir das System, das in den Sowjetzeiten aufgebaut wurde. Mit einem dummen Volk kann man alles machen. Aber es ist schade, da nur ein kleiner Teil der Kinder und Jugendlichen überhaupt den Zugang zu einer Ausbildung hat.»

Oxana: «Das grösste Problem ist, dass unsere Wirtschaft nach wie vor von Öl- und Gasverkauf abhängt. Wir müssen das ganze System umbauen und aufhören, Rohstoff-Anhang von Europa zu sein. Dank den Sanktionen kommt endlich was in die Gänge und die eigene Industrie wird angekurbelt.»

10. Bräuchte die Schweiz deiner Meinung nach auch einen Präsidenten wie Putin?

Wladimir Putin zu Pferd, beim Reiten 2009#Vladimir Putin 2009
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Oxana: «Wozu? Menschen wie Putin sind Leute, die aus der Krise führen können. Sie sind Reformatoren. Und die Schweizer sind grösstenteils konservativ. Wobei sich natürlich jeder Schweizer darüber freuen würde, den eigenen Führer in den Spitzenpositionen der Weltranglisten zu sehen.»

Irina: «Ich denke nicht. Die Schweiz ist ein korrektes Land und es ist wunderbar, so wie es ist – die Schweizer sind eine Willensnation.»

Olga: «Ich glaube, die Schweiz braucht keine starke und autoritäre Führung, keinen einzelnen charismatischen Mann. Das Land ist mit den vorhanden Institutionen sehr erfolgreich.»

Boris: «Niemals. Das System, welches in der Schweiz besteht, passt perfekt für das Land. Die direkte Demokratie funktioniert hier und man muss sie nicht ändern.»

11. Denkst du, ein Bundesrat aus sieben Mitgliedern, wie wir ihn hier kennen, würde Russland guttun und dort funktionieren?

 

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Olga: «Russland ist seit Jahrhunderten so aufgebaut: Ein einzelner Mensch hält die Autorität über das ganze Land. Dabei wird er von hohen Beamten und Ministern in der Hauptstadt sowie lokalen Beamten, die im ganzen Land verteilt sind, unterstützt. Daher glaube ich nicht, dass das Land eine Änderung der politischen Struktur braucht. Aber was definitiv helfen könnte, ist die Stärkung von lokaler Macht und des Wissens der Beamten.»

Irina: «Warum nicht?! Russland ist gross und einem Präsidenten könnte es vieles erleichtern. Aber die Russen brauchen einen starken Patriarchen, das war in der Geschichte immer so. Das Vertrauen in viele Personen gleichzeitig wäre nicht da.»

Inga: «Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber in der Ukraine bräuchten sie sowas. Oder einen Putin oder wenigstens einen Lukaschenko.»

Boris: «Niemals. Es ist ein ganz anderes Land, mit ganz anderen Menschen, mit ganz anderer Mentalität. Die Geschichte zeigt, dass unsere Menschen immer einen starken Mann an der Spitze brauchen – einen Anführer der Nation.»

Oxana: «Ich denke nicht. Man muss sich die Geschichte und die Mentalität der Russen anschauen. Während es in Europa die französische Revolution schon gab, herrschte bei uns das Feudalsystem. Wir sind in Sachen des Bewusstseins noch nicht so weit. Wir hoffen nach wie vor, dass ‹der gute und weise Väterchen Zar› all unsere Probleme löst. Unsere Leute sind nicht bereit, die Verantwortung für das eigene Leben auf sich zu nehmen.»

12. Wie wird man deiner Meinung nach als Russe in der Schweiz wahrgenommen?

 
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Oxana: «Ich weiss nicht, wie es in anderen Kantonen aussieht, aber in der französischen Schweiz ist die Einstellung den Russen gegenüber ganz schlecht. Aber nicht ohne Grund. Wir haben hier eine grosse russische Diaspora. Und die hat sich in den 90ern gebildet. Das heisst, es waren die ‹neuen Russen›, die in die Schweiz kamen. Das kulturelle Niveau dieser Menschen lässt zu wünschen übrig. Sie sind dreist, taktlos und nehmen keine Rücksicht auf die Schweizer Traditionen und die Mentalität. Deswegen fragen mich die Leute heute, ob ich wirklich eine Russin bin.»

Yury: «Es gibt einige Stereotypen – die Prostituierte/Frau, die nur wegen des Geldes heiratet, Oligarchen und Mafiosi. Durch diese Stereotypen wird man wahrgenommen.»

Irina: «Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht – die Schweizer sind sehr tolerant, auch die SVP-Befürworter. Das müssen die Russen dringend von den Schweizern lernen.»

Anastasia: «Wenn man sagt, man sei ein Russe, bekommt als erstes ‹Wodka›, ‹Putin› und ‹Bären› zu hören. Mit der Zeit nervt das.»

Olga: «Mit viel Interesse und Aufmerksamkeit. In der Schweiz über russische Politik zu diskutieren ist für mich interessant. Die Leute glauben an Fakten, geben gute Inputs und sind neugierig. Ich kann auch selber viel Neues lernen und das ist mir wichtig.»

Inga: «Die Stereotypen funktionieren einwandfrei. Wenn du eine Russin bist und keinen Alkohol trinkst, ist es ein Schock.»

Boris: «Da ich akzentfrei rede, denkt niemand, dass ich aus Russland komme. Ich glaube aber, wir werden immer besser wahrgenommen. Erstens, weil immer mehr einfache Leute kommen und nicht nur Reiche (Oligarchen mit Familien). Zweitens, weil die Schweiz mit den Flüchtlingen aus dem nahen Osten konfrontiert ist.»

Egor: «Reich, frech, fett und ungezogen. Die Leute verbinden mit uns ausserdem schöne Frauen, Kaviar und Wodka.»

13. Musstest du schon mal gegen Klischees und Vorurteile ankämpfen?

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Anastasia: «Ja, in der Primarschule, in der Oberstufe und an der Uni. Sie sagen immer, man müsse tolerant sein. Doch bei ihnen selbst merkt man diese Toleranz nicht immer. Sie haben oft was dagegen, wenn man als Kind zusätzlich noch die russische Schule besucht oder zu Hause nur russisch spricht. Da hört die Toleranz auf. Was mich besonders aufregt, sind Menschen, die selbst nie dort waren, aber behaupten, ‹die diktatorische Macht und das Aggressorland› besser als ich, die dort ihre Kindheit verbrachte und jedes Jahr hinfährt, zu kennen.»

Irina: «Die dummen, kleinen Leute leben von Klischees, die intelligenten und belesenen Menschen sind weltoffen und machen sich selber ein Bild. Um mich herum habe ich nur ein solches Umfeld und dafür bin ich sehr dankbar!»

Olga: «Ja, immer wieder. Sowohl in der Schweiz (Die Leute denken, die Russen trinken viel Wodka und alle lieben Putin) als auch in Russland (Die Leute denken, die Schweizer essen viel Käse und Schokolade und dass die Werte und Moral in Europa sinken).»

Oxana: «Natürlich, für die ganze Welt ist die russische Frau eine Blondine mit blauen Augen. Ich habe rote Haare und sehe gar nicht russisch aus. Die Einheimischen sind sehr überrascht, wenn du ihnen erzählst, was es bei ihnen im Lande so Interessantes gibt und was man in der Freizeit besuchen könnte. Sie sind verwundert, wenn sie hören, dass du mehrere Sprachen sprichst, dass du lachst und Witze machst und nicht ständig mit trauriger Miene rumläufst. Ich musste auch einigen Schweizern erzählen, dass es in Russland im Sommer auch +30 sein kann und der Schnee nicht das ganze Jahr lang liegt. Und dass auch nicht alle Russen Wodka trinken und rauchen.»

14. Wo könnte sich die Schweiz von Russland eine Scheibe abschneiden?

 

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Yury: «Gedankenfreiheit und sich auf traditionelle Werte stützen.»

Irina: «Die Schweiz ist eines der besten Länder Europas, hier wollen die meisten Menschen aus der ganzer Welt leben. Darum ist es gut, so wie es ist. Die Schweiz ist bereits perfekt! Viele können eher von der Schweiz eine Scheibe abschneiden – ein kleines Land, das aber so gut funktioniert.»

Boris: «Ich denke, das einzige, was die Schweiz von uns lernen sollte, ist die Offenheit der Menschen und die Spontanität des Lebens. Sogar die Schweizer Kinder kommen mir als kleine Erwachsene vor. Alles ist geregelt, alles ist geplant.»

Nelly: «Ich würde sagen, Russland könnte sich den Respekt vor dem Gesetz von der Schweiz abschauen.»

Anastasia: «Ich finde, es gibt viele Aspekte im russischen Leben, die positiv sind und von denen die Schweizer noch ein bisschen lernen können. Die Freundschaft zum Beispiel. Ich bin schon lange hier, aber ich konnte noch keine richtige Freundschaft zu Schweizern aufbauen. Bei ihnen wird die Freundschaft einfach anders definiert. Ausserdem feiern wir viel bessere Feste. Die Gastfreundschaft und die Hilfsbereitschaft werden bei uns auch anders definiert. Das zeigen meine Erfahrungen. Ich vermisse hier unsere Offenheit. Das alles könnten die Schweizer gut gebrauchen.»

Maria: «Wenn es um das politische System geht, dann nirgends. Russland kann von der Schweiz dagegen Demokratie und Offenheit lernen.»

Egor: «Ich würde eher sagen, Russland kann sich in Sachen Ordnung, das Hüten des Gesetzes und Sauberkeit eine Scheibe von der Schweiz abschneiden.»

Oxana: «Die Schweizer sind gute Menschen. Aber mir fehlt die Offenheit und die Herzlichkeit. Ich sehe häufig Heuchelei, fehlende Toleranz, Denunzion und Petzen. Bei uns macht man das nicht. Und ich finde, sie sollten – wie auch andere Europäer – einen Augenmerk auf die Erziehung der jungen Generation werfen. Welche Werte werden ihnen beigebracht? Vor Kurzem habe ich einen Bericht darüber gelesen, dass die Schweiz ein Gesetz einführen will, nach welchem eine junge Mutter Steuervergünstigung bekommt, wenn sie nicht mit dem Kind zu Hause bleibt und es stattdessen zur Tagesmutter oder in die Krippe bringt. Das bedeutet, dass eine fremde Tante dein Kind erziehen wird. Und was bringt sie ihm bei? Wer, ausser der eigenen Mutter kann dem Kind viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken? In Russland bleiben die Mütter drei Jahre im Mutterschaftsurlaub! Warum drei? Weil sich bis zu diesem Alter die Persönlichkeit und der Charakter eines Menschen bilden. Und danach wundern sich die Schweizer, dass ihre Kinder keine Autoritätspersonen haben, sich nur am Geld orientieren und für nichts interessieren. Wenn man keine Lust oder keine Möglichkeit hat, sich mit seinen Kindern zu beschäftigen, passiert eben genau das. Bei uns hat man jetzt Gott sei Dank angefangen, Familienwerte und die Entwicklung der Kinder aktiv zu propagieren.»

Inga: «Die Schweizer sind konservativ und brauchen lange, um sich an neue Dinge zu gewöhnen. Das ist für sie ein Stress. Möglicherweise sollten sie von der Russen diese Flexibilität übernehmen, offener werden und die Ausländer mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Wobei, wieso sollten sie? Sie sind ja bei sich zu Hause.»

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  • Name von der Redaktion (blickamabend.ch) abgeändert.