Ein 67-jähriger Kinderarzt aus Fulda soll 75 Kinder aus einer finanziellen Notlage heraus einen experimentellen Impfstoff injiziert haben. Die Kinder nahmen ohne Wissen ihrer Eltern an einer Impfstudie von Novartis teil. Der Arzt verwickelt sich vor Gericht mehrfach in Widersprüche. Das Verfahren wirft etliche Fragen auf.

Laut den Angestellten war der Arzt schon längere Zeit zunehmend unkonzentriert, fahrig und sprunghaft, geradeso wie ein ADHS-Kind. Die erste Frage, die sich auftut ist also, wie es sein kann, dass ein Arzt, der selbst Hilfe braucht, noch jahrelang praktizieren kann und dies den Eltern, die mit ihren Kindern in seine Praxis kommen, nicht auffällt.

Zunächst habe der Arzt die Eltern gefragt, ob ihre Kinder an einer Impfstoffstudie teilnehmen würden, aber niemand habe sich darauf eingelassen. Möglicherweise war das Vertrauensverhältnis zum Arzt aufgrund seines merkwürdigen Verhaltens ja doch schon angeschlagen.

Oder aber es wird generell in Deutschland immer schwieriger, Probanden für Impfstoffstudien zu finden. Das würde auch erklären, warum Novartis fast tausend Euro für jeden Probanden zahlt – der Arzt habe rund 73.000 Euro eingenommen. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass die Hersteller über die Weltgesundheitsbehörde WHO und mit Hilfe der Ebola-Panikmache versuchen, die Zulassungshürden für Impfstoffe radikal zu senken.

Drittens muss man sich fragen, wie genau es Novartis mit seinen Zulassungsstudien nimmt. Wie ist es möglich, dass dem Hersteller bzw. dem von ihm beauftragten Institut nichts aufgefallen ist? Warum musste sogar das als sehr herstellerfreundliche Paul-Ehrlich-Institut, die deutsche Zulassungsbehörde, einschreiten?

Wenn es so leicht ist, Studiendaten zu fälschen, wie viel Prozent der eingereichten Studiendaten sind dann real?

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