Lobbyismus in den deutschen Parteien – Jetzt will die SPD Glyphosat national verbieten?

Lobbyismus in den deutschen Parteien – Jetzt will die SPD Glyphosat national verbieten?

Wie kam es dazu, dass der Vertreter des Agrarministeriums am Montag in Brüssel auf Weisung Schmidts dafür gestimmt hatte, die Zulassung von Glyphosat in der EU um weitere fünf Jahre zu verlängern. Das deutsche Ja war ausschlaggebend für die Neuzulassung!

Schmidts Verhalten sei „skandalös“ gewesen, sagte Parteichef Martin Schulz heute. Die SPD setze sich nachdrücklich dafür ein, „die Anwendung von Glyphosat in Deutschland weitestgehend einzuschränken, wenn möglich zu verbieten“. Eine künftige Bundesregierung müsse „hieran arbeiten und die notwendigen Rechtsvoraussetzungen schaffen“. Schmidt kündigte unterdessen an, er wolle auf Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zugehen und mit ihr gemeinsam nach einer Lösung suchen.

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CDU entscheidet gegen SPD Glyphosat-Zulassung für weitere 5 Jahre!

CDU entscheidet gegen SPD Glyphosat-Zulassung für weitere 5 Jahre!

Die EU hat die Zulassung des Pestizids Glyphosat verlängert – Deutschlands Stimme gab den Ausschlag. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist empört – ihr CSU-Kabinettskollege habe sich nicht an Absprachen gehalten.

Der monatelange Streit um die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat ist beendet. Wie die Nachrichtenagentur dpa heute mitteilte, haben 18 EU-Länder der Zulassung des Mittels für weitere fünf Jahre zugestimmt – auch Deutschland. Neun hätten dagegen gestimmt, ein Land habe sich enthalten. Damit ist die nötige qualifizierte Mehrheit erreicht. Auch die drohende Entscheidung der EU-Kommission nach eigenem Ermessen ist damit hinfällig. Das wäre nur dann notwendig gewesen, hätte es in dem heutigen Vermittlungsverfahren erneut keine Einigung gegeben.

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Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen!

Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen!

Wer noch die weinerlichen Einlassungen der Politik während der COP23 im Ohr hat, das Heischen nach Spenden mittels  armer Eisbärlein, den Alarmismus zur Arktis, der kommt nun hoffentlich auf den Boden der Realität zurück.


Natürlich hat auch Deutschland wieder zugestimmt. Agrarminister Christian Schmidt (CSU) feierte das gar als „Erfolg“ und ausgerechnet Barbara Hendricks protestierte:

Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) protestierte scharf gegen das Vorgehen des Agrarministeriums. Sie habe Schmidt „telefonisch eindeutig erklärt, dass ich mit einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat weiterhin nicht einverstanden bin, auch nicht unter bestimmten Konditionen.“ Es sei daher klar gewesen, dass Deutschland sich erneut hätte enthalten müssen, erklärte Hendricks am Montag.


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Auch andere Herbizide sind umstritten!

Auch andere Herbizide sind umstritten!

Die Zahl der Schadensmeldungen war bereits immens, als sich Mitte Oktober die US-Umweltschutzbehörde EPA mit Monsanto, BASF und DuPont auf neue Regularien einigte. Die Saatgutkonzerne sind die Hersteller von Dicamba-Formulierungen, die im Zusammenspiel mit genetisch modifiziertem Monsanto-Saatgut wirken – auch gegen Ackerpflanzen, die mittlerweile gegen Glyphosat resistent sind. Entwickelt wurden sie allein zu dem Zweck, eine schnelle Verdunstung zu verhindern. Denn die Flüchtigkeit des Herbizids wird besonders für empfindliche Kulturen in der Nachbarschaft zur Gefahr: Tomaten, Melonen, Erdnüsse, Luzernen und Pfirsiche. 12.000 Quadratkilometer Anbaufläche sind betroffen, 2242 Schadensfälle wurden gemeldet – vor allem im Mittleren Westen der USA.

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Der Pakt mit dem Panda – Was uns der WWF verschweigt

Der Pakt mit dem Panda – Was uns der WWF verschweigt

Ein deutscher Fernseh-Dokumentarfilm von Wilfried Huismann über den World Wide Fund for Nature (WWF). Der Film zeigt die zweifelhaften Praktiken und den Einfluss von verschiedenen Interessengruppen auf die weltgrößte Naturschutzorganisation.

Der Film ist eine Koproduktion von WDR und SWR.

Der WWF ist nach eigenen Angaben die größte Umweltschutzorganisation der Welt mit etwa 500 Millionen Euro an Spenden jährlich. Seit seiner Gründung 1961 ist der WWF eine der weltweit einflussreichsten Lobbyorganisationen für den Natur- und Artenschutz und hat gute Kontakte zu hochrangigen Entscheidungsträgern in Politik und Industrie.

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Was uns krank macht – Fleisch und was drin ist (Doku)

Was uns krank macht – Fleisch und was drin ist (Doku)

Woher kommt unser täglich Fleisch? Die Untersuchung beginnt dort, wo der Verbraucher jeden Tag entscheidet, was er kaufen will: im Supermarkt. Was genau steckt hinter klangvollen Namen wie „Gut Ponhol“?

Nicht nur Gemüse mit veränderter DNA ist gefährlich, sondern auch ebensolches Tierfutter. Denn das mache die Tiere krank und letztlich auch die Konsumenten. Doch das Futter mit Labor-Erbgut habe keine nachgewiesenen negativen Effekte, schreibt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften in ihrer Studie Grüne Gentechnologie. Zum selben Ergebnis kommt auch die Vereinigung der US-Wissenschaftler.

Gen-Gemüse macht vielen Menschen Angst. Die Samen für die Pflanzen stammen von Saatgutanbietern wie dem US-Riesen Monsanto. Diese besitzen ein Urheberrecht auf die DNA – und verdienen damit sehr viel Geld. Geld, welches auch diese Institute finanziert, die eben solche Studien veröffentlichen! Was ist wirklich dran? Schaut selbst:

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Chronisch vergiftet – Monsanto und Glyphosat (ARTE DOKU)

Chronisch vergiftet – Monsanto und Glyphosat (ARTE DOKU)

Neben den Schäden, die durch Impfstoffe angerichtet werden, sind wir noch weiteren schädlichen Substanzen ausgesetzt.

Eine davon, und auch noch eine sehr schädliche Substanz ist das Glyphosat von Monsanto, welches als RoundUp auf die Felder gesprüht wird um Pflanzenschädlinge und Unkraut zu bekämpfen. In Deutschland dachte man, durch das Verhindern von TTIP hätte man eine Chance dieses Gift endlich von unseren Feldern und somit aus unserem Organismus zu vertreiben. Allerdings kauft Bayer Monsanto auf und somit wird Glyphosat ein deutsches Erzeugnis. Eine der wichtigsten Dokumentation zu diesem Gift erstellte der Sender ARTE im Jahr 2015, welche Ihr Euch hier anschauen solltet. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Gesundheit verteidigen, die massiv angegriffen oder sogar zerstört wird.

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NEUE STRATEGIE? WIE MAN TTIP AUCH UMGEHEN KÖNNTE

NEUE STRATEGIE? WIE MAN TTIP AUCH UMGEHEN KÖNNTE

Monsanto unter Druck

 

Also muss man sich etwas einfallen lassen. Zu groß ist mittlerweile der Widerstand gegen Monsanto und das geplante Transatlantische Handelsabkommen TTIP. Wo jetzt auch noch Frankreich aus den Verhandlungen dazu ausgestiegen ist, sieht man die Felle schwimmen.

Monsanto hatte dem Schweizer Pflanzenschutzspezialist Syngenta ein Angebot zum Kauf unterbreitete, ist aber voll abgeblitzt. Die Schweizer werden nun für 43 Milliarden Dollar vom chinesischen Staatskonzern Chemchina geschluckt. Nach Ankündigung der Fusion der amerikanischen Chemiekonzerne Du Pont und Dow Chemical, die das Agrarchemiegeschäft als eigenständiges Unternehmen planen, steht Monsanto unter Druck, sich einen Partner zu suchen. Und genau hier will nun Bayer einspringen. Monsanto wird an der Börse derzeit mit 42 Milliarden Dollar bewertet. Bayer bringt mehr als das Doppelte auf die Waage. Noch am Mittwoch hatte Monsanto-Manager Brett Begemann Medienberichte über eine mögliche Übernahme durch die deutschen Rivalen Bayer oder BASF als „wilde Spekulationen“ zurückgewiesen, „an denen nichts dran ist“.

BAYER MONSANTO

Bewegung in der Branche

Details nannte der Konzern nicht. Und vor Abschluss der Prüfung werde sich Monsanto auch nicht näher dazu äußern.

Der deutsche Bayer-Konzern erklärte: „Vertreter von Bayer haben vor kurzem Mitglieder der Geschäftsführung von Monsanto Company getroffen, um vertraulich über eine einvernehmliche Übernahme von Monsanto zu sprechen.“ Er fügte hinzu: „Ein solcher Zusammenschluss würde Bayer als globales, innovationsgetriebenes Life-Science-Unternehmen mit Spitzenpositionen in seinen Kerngeschäften stärken und ein führendes integriertes Agrargeschäft schaffen.“

Bayer will die größte Übernahme in der Firmengeschichte ohne den Verkauf eigener Unternehmensteile stemmen. Solche „Portfolio-Maßnahmen“ seien für die Finanzierung des 62 Milliarden US-Dollar (55,23 Mrd Euro) schweren Angebots für den amerikanischen Agrarchemie-Spezialisten Monsanto nicht geplant und notwendig, sagte Bayer-Chef Werner Baumann bei einer Telefonkonferenz. Die Verschuldung dürfte vorübergehend ansteigen. Zudem sei eine Kapitalerhöhung geplant.

Einspareffekte von 1,5 Milliarden Dollar

 

Mit der Übernahme würde der deutsche Konzern, der sich immer mehr auf die Sparten Pharma und Agrar konzentrieren will, zum weltgrößten Agrarchemie-Hersteller aufsteigen. Bayer machte mit rund 117.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 43,6 Milliarden Euro. Monsanto mit rund 21.000 Mitarbeitern wies im Geschäftsjahr 2014/2015 einen Umsatz von 15 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) aus.

Der Deal biete „eine überzeugende Gelegenheit für Bayer, ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen“, erklärte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung an die Finanzwelt. Bereits nach drei Jahren könne das Ergebnis des zusammengelegten Bayer-Monsanto-Konzerns durch Einspareffekte und eine bessere Verzahnung jährlich um rund 1,5 Milliarden Dollar verbessert werden.

Monsanto steht international auch wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Zudem stellt das US-Unternehmen den weltweit meistgenutzten Unkrautvernichter „Roundup“ mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat her. In Deutschland kommt das Unkrautbekämpfungsmittel auf etwa 40 Prozent der Felder zum Einsatz. Wie Bayer um das „böse“ Unternehmen Monsanto wirbt, kann man beim Handelsblatt im Wortlaut lesen.

Bayer-Aktie: „Ich bin wütend“ – Investoren kritisieren Monsanto-Pläne

 

Bayer muss für seine Übernahmepläne für den US-Saatgutriesen Monsanto Kritik von wichtigen Investoren einstecken. „Der Aufsichtsrat sollte die Position des CEO überdenken“, erklärte Fondsmanager John Bennett von Henderson Global Investors am Donnerstag.

Bayers neuer Vorstandschef Werner Baumann habe seinen Posten erst wenige Woche inne und habe nun einen sofortigen Wertverlust der Aktie zu verantworten. „Die ausgezeichnete Arbeit seines Vorgängers wurde in Stücke gerissen“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme an Reuters. „Ich bin wütend, dass das Unternehmen es abgelehnt hat, sich mit uns darüber auszutauschen.“ Die britische Fondsgesellschaft ist Reuters-Daten zufolge der 15-größte Anteilseigner von Bayer.

Auch die deutsche Fondsgesellschaft Union Investment, zwölftgrößter Investor bei Bayer, beurteilt das Vorhaben kritisch. „Ich bin skeptisch. Strategisch wäre es sicherlich sinnvoll, weil Monsanto stark im Saatgutbereich ist, wo Bayer sicher gerne zugekauft hätte“, sagte Fondsmanager Markus Manns. Der große Nachteil sei aber die Größe des Deals. Nach seiner Einschätzung wäre es besser, wenn die Leverkusener noch etwas Spielraum für die ein oder andere ergänzende Übernahme im Pharmabereich hätten. „Nach einem Monsanto-Deal wäre es weitgehend ausgeschlossen, dass Bayer über die nächsten zwei bis drei Jahre die finanzielle Flexibilität für Zukäufe im Pharmabereich behält“, sagte Manns.

Nach Bekanntgabe der Pläne waren die Anteilsscheine des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns auf Talfahrt gegangen. Börsianer fürchteten eine kostspielige Übernahme, die mittels Kapitalerhöhung finanziert werden könnte. Die FondsgesellschaftUBS Global Asset Management, die zu den 30 größten Bayer-Investoren zählt, hatte sich deshalb bereits am Vortag „zutiefst beunruhigt“ gezeigt.

Tolles Schauspiel oder dumm gelaufen?

Da fragt man sich nun, ist die Tahlfahrt an den Börsen wirklich eine Reaktion auf die geplante Übernahme, oder wird hier politisch interagiert? Wenn man sich bedenkt, dass die Verhandlungen des Transatlantischen Handelsabkommen auf der Kippe stehen, so passt doch hier wieder mal Eins zum Anderen. Ist natürlich nur ein Spekulation, allerdings ist es doch auch wieder einmal sehr offensichtlich was hier gespielt wird.

Glyphosat – Wie ein Gift die EU tötet

Glyphosat – Wie ein Gift die EU tötet

Glyphosat-Entscheidung erneut verschoben

 

Darf weiter gesprüht werden, oder nicht? Das ist auch heute weiter unklar. Die EU hat die Entscheidung über die erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat vertagt. Der deutsche Landwirtschaftsminister zeigte sich enttäuscht.

Im Deutschlandfunk ließ ein hörbar enttäuschter Bundeslandwirtschaftsminister wissen, dass er keinen raschen Durchbruch erwarte. Er könne bestätigen, so Christian Schmidt, „dass heute keine Entscheidung fällt, keine Beschlussfassung angefordert wird. Und wenn die heute angefordert würde, müssten wir uns mangels Einigkeit enthalten.“

 

Die Bundesregierung ist uneins

 

Die Bundesregierung ist selbst Teil des Problems. Hat sie doch noch immer keine einheitliche Position in der Frage gefunden, ob die Lizenz für das Spritzmittel um weitere neun Jahre verlängert werden soll, wie es die EU-Kommission vorschlägt. CSU-Mann Schmidt wäre dafür, doch seine Kabinettskollegen von der SPD, Gabriel und Hendricks, haben ihre Zustimmung kassiert, mit Hinweis auf den Verbraucherschutz.

Für eine weitere Zulassung von Glyphosat wäre laut EU-Recht eine qualifizierte Mehrheit nötig, bestehend aus 55 Prozent der Mitgliedsstaaten, die zugleich 65 Prozent der Bürger repräsentieren. Weil auch Frankreich und Italien zum Lager der Skeptiker zählen, steht das Quorum auf der Kippe.

Grund für die deutsche Enthaltung ist ein Koalitionskrach. Die Union ist für die weitere Zulassung von Glyphosat, die SPD ist dagegen. Dabei hatten die sozialdemokratischen Minister im Kabinett ursprünglich ebenfalls ihr O.K. angedeutet. Der Druck aus der SPD-Bundestagsfraktion war aber offenbar so groß, dass Umweltministerin Barbara Hendricks und Vizekanzler Sigmar Gabriel ihre Meinung änderten. Eine „Rolle rückwärts“, beklagte Agrarminister Christian Schmidt (CSU), der Kanzlerin Angela Merkel hinter sich weiß.

SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Christine Lambrecht zeigte sich zufrieden über die Verschiebung. „Solange nicht eindeutig geklärt ist, ob dieses Unkrautvernichtungsmittel gesundheitsschädlich ist oder nicht, darf Glyphosat nicht wieder zugelassen werden“, sagte sie. Für die SPD gelte das Vorsorgeprinzip, „wonach nur zugelassen werden darf, was zweifelsfrei nicht gesundheitsschädlich ist.“

Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Die Wissenschaft ist in dieser Frage gespalten, Umweltschützer sind gegen das Mittel und die Mehrheit der Bevölkerung ebenso. In der Landwirtschaft und im Gartenbau wird Glyphosat vor der Aussaat zur Unkrautbekämpfung eingesetzt. In Deutschland kommt es auf etwa 40 Prozent der Felder zum Einsatz.

„Die Politik setzt sich an Stelle der Wissenschaft“

 

„Bis letzte Woche hatten wir eine Einigung“, so Schmidt. „Und in der letzten Woche hat ein Koalitionspartner die Zustimmung zurückgezogen. Mein Problem damit ist, dass sich damit die Politik an die Stelle der Wissenschaft setzt.“

Glyphosat, der weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichter ist seit Jahren in der Diskussion, weil er im Verdacht steht, Krebs zu verursachen. Die Kontrollbehörden der EU sehen jedoch keine Gefahr für Umwelt und Gesundheit. Für Minister Schmidt das entscheidende Argument: „Die Wissenschaft kommt zu dem Ergebnis , dass bei sachgemäßer Anwendung des Wirkstoffs Glyphosat keine Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit bestehen.“ Man muss hierbei auf alle Fälle gut im Auge behalten, wer „die Wissenschaft“ denn darstellt, wenn sie so benannt wird! Es ist wichtig unabhängige Studien zu Rate zu ziehen und keine Studien, die über zig Ecken von Monsanto erkauft wurden. Und so sieht es auch bei den Politikern aus die solche Aussagen tätigen und andere Genossen dazu drängen, genau so abzustimmen.

Die alte EU-Genehmigung für Glyphosat, die bereits um ein halbes Jahr verlängert wurde, läuft Ende Juni aus. Deshalb drängt die Zeit. Agrarminister Schmidt versichert zwar, man arbeite weiter an einer Einigung, räumt aber ein, dass dies nicht einfach werde.

Die Union wirft dem Koalitionspartner jedoch vor, aus taktischen Motiven seine Meinung geändert zu haben. „Bei der Diskussion um Glyphosat geht es schon lange nicht mehr um Fachlichkeit und die Gesundheit der Verbraucher, sondern um Ideologie und ums Gewinnen“, sagte CSU-Umweltexpertin Marlene Mortler. „Auch wenn sie noch so überzieht und Panik verbreitet: Das führt die SPD nicht aus ihrem Umfragetief heraus.“ Das kann man nun sehen wie man will, allerdings ist solch eine Aussage nicht unbedingt eines Politikers würdig, sondern erweckt den Anschein die Schiene des Denunzierens zu fahren.

Die EU-Kommission will nicht im Alleingang entscheiden

 

Ohne klares Votum im Fachausschuss liegt der Ball in Sachen Glyphosat nun wieder im Feld der EU-Kommission. Angesichts des Patts unter den 28 Mitgliedsstaaten könnte sie zwar auch im Alleingang entscheiden. Aus diplomatischen Kreisen ist jedoch zu hören, dass die Behörde den Schwarzen Peter nicht übernehmen will. Man kennt Brüssel eigentlich nicht so Entscheidungsunwillig. Das könnte in diesem Fall evtl. daran liegen, dass es doch hochgradig gesundheitsschädlich ist und man Angst vor den Konsequenzen hat, wenn heraus kommt dass die Studien, die man für die Entscheidung verwendet hatte, alle samt gefälscht und erkauft wurden.

Sollte die Lizenz für das weit verbreitete, aber umstrittene Herbizid Ende Juni einfach auslaufen, drohen Hersteller wie der US-Konzern Monsanto mit Klagen. Es ist definitiv schon einmal ein guter Vorgeschmack darauf, was uns mit TTIP erwartet, wenn es mal durchgesetzt werden sollte.

Erklärte Gegner wie der Grüne EU-Abgeordnete Martin Häusling, haben damit kein Problem: „Das Mindeste wäre, dass man die wesentliche Anwendung von Glyphosat verbietet oder einschränkt.“ Nach Häuslings Vorstellungen solle nicht jeder Laie Glyphosat anwenden dürfen, es solle nicht auf Spielplätzen genutzt oder kurz vor der Ernte nicht angewendet werden. Auch hier fragt sich jeder vernünftig denkende Mensch, warum wird hier so rumgeeiert? Entweder ist es gesundheitsschädlich und es gehört verboten, oder aber es ist nicht gesundheitsschädlich und es darf verwendet werden! Die Aussage von Häusling ist nichts Halbes und nichts Ganzes und zeigt nur die Planlosigkeit der Politiker auf.

Ein paar Wochen Zeit, um einen Kompromiss zu finden, bleiben allerdings noch. Auch Landwirtschaftsminister Schmidt will Glyphosat nur unter strengen Auflagen wieder genehmigen. So solle das Pflanzengift künftig nur noch „von Profis“ eingesetzt werden, wie er sagt. Also von Landwirten und nicht mehr von Hobbygärtnern.

Vorschläge, die Risiken für Mensch und Umwelt zu verringern, hat auch das EU-Parlament gemacht. Wenn die Kommission ihre Beschlussvorlage entsprechend anpasst, und der Experten-Ausschuss in den nächsten Tagen eine Sondersitzung anberaumt, könnte ein Ja für Glyphosat doch noch rechtzeitig zustande kommen. Eine tolle Augenwischerei und alle können nachts wieder gut schlafen. Die Lobbygelder sind in guten Händen und man hat dem Volk erzählt, dass man jetzt das Gift viel vorsichtiger in ihr Essen kippt als es vorher der Fall gewesen ist. Und so wie man den durchschnittlichen Europäer ja bereits kennt, wird er diesen Quatsch auch wieder einmal glauben und friedlich in sein Glyphosat verseuchtes Essen beißen, genüsslich eine Flasche Bier daneben stehen haben und sich weiter dem Hartz4-Programm im TV widmen.

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